Kreis Südliche Weinstraße Lanzet verschwindet Zug um Zug

Die Gemeinde steht hinter dem Vorhaben der beiden Unternehmer, die gemeinsam mindestens elf Millionen Euro investieren, und hat im September 2013 einen Bebauungsplan im beschleunigten Verfahren auf den Weg gebracht. Den braucht es vor allem deshalb, weil das im Flächennutzungsplan ausgewiesene, 5,66 Hektar große Gewerbe- und Mischgebiet um ein Sondergebiet erweitert werden muss.

Dabei prüft die Struktur- und Genehmigungsbehörde (SGD) Süd in Neustadt, ob der geplante Lebensmittelmarkt (Verkaufsfläche 2500 Quadratmeter) andere Geschäfte beeinträchtigen könnte. Dem ist laut Bürgermeister Franz-Ludwig Trauth (parteilos) nicht so. Er verweist auf eine Einzelhandelsuntersuchung. Stephan Gillet, Geschäftsführer der Gillet Baumarkt GmbH in Landau, sind so lange die Hände gebunden. Erst, wenn der Rat den Bebauungsplan als Satzung beschließen kann, ist der Weg frei für Bauanträge. Der Beschluss wird voraussichtlich Anfang Mai gefasst, so Trauth.

Während Gillet für seinen Teil des Objektes mindestens 4,5 Millionen Euro veranschlagt, stemmt Johannes Eisinger über die Reha Herxheim Immobilien GmbH rund 6,5 Millionen Euro. Er hat bereits losgelegt. Der Geschäftsführer des Rehamed-Gesundheitsparks am Herxheimer Gäxwald 1 mit 130 Angestellten stellt den Laden auf neue Füße. Im Glashaus an der St.-Christophorus-Straße und den unmittelbar angrenzenden Gebäuden entsteht ein Reha-Zentrum gehobener Ausstattung, das Selbstzahlern oder Patienten mit Rezept zur Verfügung steht, die eine Zuzahlung leisten möchten. Die Hallen dahinter bieten Platz für 800 bis 1000 Quadratmeter Trainingsflächen und Therapieräume. Rezepte, Prävention und Reha-Nachsorge sind dort die Arbeitsschwerpunkte. Alle klassischen Reha-Patienten sind auch künftig in der bisherigen Einrichtung am Gäxwald an der richtigen Adresse.

Auf 5500 Quadratmeter im Osten des Geländes, entlang der Pirminiusstraße, werden zwölf Einfamilienhäuser gebaut. Die Stadtvillen seien bereits vergeben, sagte Eisinger im Gespräch mit der RHEINPFALZ. Zur Vorbereitung der Bauplätze hat der Herxheimer das Gelände roden lassen - und damit den Unmut einiger Anlieger auf sich gezogen. Am Rande der jüngsten Gemeinderatssitzung machten sie ihrem Ärger Luft. Sie habe das Anwesen in der Nachbarschaft nur wegen des üppigen Baumbestandes und der schönen Lage gekauft, betonte eine Anwohnerin, nun stört sie der freie Blick auf die alten Fabrikhallen. Sie zeigt Fotos - vorher, nachher.

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