Kreis Südliche Weinstraße Löffel und Gabel taugen auch als Schmuckstücke

Traumhaftes Wetter zumindest am Samstag, ein bezauberndes Ambiente und ausgefallene sowie fantasievolle Arbeiten aus den Ateliers hochrangiger Kunsthandwerker – die besten Voraussetzungen für einen höchst befriedigenden Ausflug am Wochenende. Der zwölfte Töpfer- und Künstlermarkt an Schloss Edesheim war ein Erfolg.

Veranstalter Jürgen Blank kommt aus dem Norden der Insel Rügen und ist selbst Keramiker. Seit über 20 Jahren organisiert er Kunsthandwerkermärkte von hohem Niveau in der ganzen Republik und war auch in diesem Jahr mit dem Erfolg des Marktes in den romantischen Schlossgärten sehr zufrieden. „Am Samstag kamen über 1000 Besucher hierher, es gibt auch Stammkunden, die kommen alle Jahre wieder“, berichtet er. Wetterbedingt kamen am zweiten Tag zwar etwas weniger Gäste, aber die rund 60 Aussteller waren sehr zufrieden. Auf dem Markt fanden vielerlei ausgefallene Objekte Bewunderer und schließlich auch Käufer. Vor allem die Damen fassten bei Goldschmieden und Schmuckdesignern originelle und bezahlbare Accessoires ins Auge: Broschen und Ohrringe aus Filz, Holz oder Horn, Ketten und Armbänder aus Glas – oder auch handgerollten Papierperlen. Und wer denkt, Omas altes Silberbesteck tauge nur noch für den Trödler, der irrt: Hier konnte man sich davon überzeugen, dass kreative Gestalter vor allem aus alten Löffeln und Gabel bezaubernde und amüsante Schmuckstücke anfertigen können. Vielfältig war auch das Angebot der Keramiker, neben Schalen und Krügen in ungewöhnlichen Dessins, die durchaus alltagstauglich sind, konnte man auch zahlreiche eigenwillige Figurinen für Haus und Garten bestaunen. Besonders Gartenliebhaber mit Sinn für kuriose Objekte kamen hier auf ihre Kosten. Besonders originell zum Beispiel die aus Weiden geflochtenen fliegenden Fische, die an einem lauschigen Plätzchen des Schlossparks geflochten wurden. Vielen Kunsthandwerkern schauten die Besucher bei der Arbeit über die Schulter. Bei verschiedenen kleinen Workshops durften die Gäste auch selber Hand anlegen, Kinder vor allem hatten viel Spaß daran, zum Beispiel den weichen Speckstein mit Feilen und Sägen zu bearbeiten. Aber Kunst gab es an diesem Wochenende nicht nur zu sehen, sondern auch zu hören. Der Kölner Pianist Reiner Weiss hatte seinen weißen Konzertflügel mitten im Park aufgestellt und ließ unter seinen flinken Fingern virtuos bekannte Melodien wie Strauß-Walzer oder die „Moldau“ hervorquellen. Am Sonntag gab es dann eine vielbeklatschte Jazz-Matinée auf der Schlossbühne und eine Zauber-Show „Nichts im Ärmel“, die faszinierendes magisches Theater bot. (sma)

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