Kreis Südliche Weinstraße Johannes von Anfang an auf Spitze
Seit 100 Jahren nun steht Johannes auf dem Kirchturm, blickt über seine Gemeinde und weit darüber hinaus. Die von einem unbekannten Künstler geschaffene Figur ziert von Anfang an die evangelische Johannis-Kirche von Maikammer, deren runder Geburtstag in diesem Jahr mit einem großen Festprogramm gefeiert wird.
Im Vergleich zu vielen anderen ist die evangelische Kirche von Maikammer noch jung. Ende des 19. Jahrhunderts stieg in Maikammer, St. Martin, Kirrweiler und Diedesfeld, alles katholisch geprägte Dörfer, die Anzahl der evangelischen Christen an, nicht zuletzt wegen der zunehmenden Industrialisierung.
Die Protestanten dreier Dörfer wurden von Edenkoben aus betreut, Kirrweiler von Altdorf. Doch damit zeigten sich die Kirrweilerer nicht zufrieden. Sie regten eine eigene Kirche und ein eigenes Vikariat für die gesamte evangelische Gemeinde an. Ihr Anliegen trugen sie 1892, im selben Jahr, in dem sie den Kirchbauverein gründeten, der Königlich Bayerischen Regierung vor. 1906 erwarb die Kirchengemeinde das Grundstück in der heutigen Poststraße. Am 20. April 1913, wurde der Grundstein für die Kirche gelegt. In dieser Zeit waren von Spendern und vom Gustav-Adolf-Werk 112.000 Reichsmark zusammengekommen, genug also, um den Bau in Angriff zu nehmen. Schon ein Jahr später, am 3. Mai 1914, wurde die Kirche mit einem Festgottesdienst eingeweiht. Im nachklassizistischen Stil jener Zeit aus gelbem Pfälzer Sandstein errichtet, bilden neben der Johannis-Figur, die dem Gotteshaus ihren Namen gibt, auch die drei von einem Dresdner Professor gestalteten Glasfenster mit Motiven biblischer Geschichten einen Blickfang. Drei Glocken rufen zum Gottesdienst.
Schon 1926 wurde unter der Ägide von Pfarrer Georg Bittlinger unter der Kirche ein Saal für Gemeinde- und Jugendarbeit eingerichtet. Dieser platzte im Laufe der Zeit nicht nur aus allen Nähten und war irgendwann auch nicht mehr zeitgemäß. In den 1980er Jahren entschloss sich das Presbyterium, den alten Gemeindesaal zu renovieren und Jugendräume anzubauen. Am 22. Februar 1987 wurde das neue Gemeindezentrum, zu dem neben dem umgestalteten Saal zwei Gruppenräume, Toiletten und eine Küche zählen, eingeweiht.
Eine komplette Innenrenovierung der Kirche stemmte die Kirchengemeinde 1957, in den Jahren 2004/05 eine Generalsanierung. Schön wäre es,