Kreis Südliche Weinstraße Hobbygärtner gesucht

Die Gemeinde Essingen will eine Pflegegruppe für die beiden jüdischen Friedhöfe ins Leben rufen (wir berichteten). Inzwischen haben sich einige Freiwillige bei Ortsbürgermeisterin Susanne Volz (FWG) gemeldet. Die Jüdische Kultusgemeinde Rheinpfalz hat ihre Unterstützung zugesagt.
Es wirkte lange so, als seien die beiden jüdischen Friedhöfe in Essingen in Vergessenheit geraten. Unkraut wucherte auf den Arealen, über die Grabsteine zog sich dichter Efeu. Eberhard Dittus, Beauftragter der Kultusgemeinde für die jüdischen Friedhöfe in der Pfalz, war das irgendwann zu viel. Er regte bei der Gemeinde an, eine Pflegegruppe aus Freiwilligen zu bilden, die sich um die beiden Ruhestätten kümmern soll. „Die jüdischen Friedhöfe in Essingen gehören zu den bedeutendsten in Rheinland-Pfalz. Allein wegen ihrer Größe“, sagt Dittus. Beide Friedhöfe bilden zusammen eine Fläche von rund 11.000 Quadratmetern. Essingens Ortsbürgermeisterin Susanne Volz reagierte. Im Sommer engagierte sie das Gartenteam der Südpfalzwerkstatt Offenbach, um gemeinsam mit dem Essinger Gemeindebediensteten Wolfgang Doppler die beiden jüdischen Friedhöfe von Unkraut zu befreien, Bäume und Zäune freizuschneiden und, wenn nötig, wieder aufzustellen. Damit die Friedhöfe nicht wieder in einen „Urwald-Zustand“ zurückfallen, sagt Volz, will die Gemeinde schauen, wie sie eine Pflegegruppe aus Ehrenamtlichen organisieren und unterstützen kann, die sich regelmäßig um die Friedhöfe kümmert. Die Kommune wird morgen Abend in einer Ausschusssitzung darüber beraten. Für jüdische Friedhöfe gibt es laut Dittus Pflegerichtlinien, die vom Land Rheinland-Pfalz verabschiedet wurden. Weil die Toten im jüdischen Glauben auf ewig ein Recht auf ihre Ruhestätte haben, dürfen Gräber – anders als auf christlichen Friedhöfen – nie geräumt werden. Heißt: Massive Eingriffe auf jüdischen Friedhöfen sind tabu. Allerdings soll alles dafür getan werden, dass die Grabsteine erhalten bleiben. Dafür bekommen Gemeinden mit jüdischen Friedhöfen jährlich eine Pauschale von der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion, um sie zu pflegen. Derzeit seien das 1,20 Euro pro Quadratmeter, sagt Dittus. Info Wer sich für die Pflegegruppe für die jüdischen Friedhöfe interessiert, kann sich per E-Mail unter volz_s@gmx.de melden. |ansc