SÜW Heute erstmals „Tag der Streuobstwiese“

Streuobstwiesen bieten vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum.
Streuobstwiesen bieten vielen Tier- und Pflanzenarten einen Lebensraum.

Sie sind landschaftsbildprägend und an der Südlichen Weinstraße nicht wegzudenken: Erstmals findet am Freitag der von Naturschutzverbänden initiierte deutschlandweite „Tag der Streuobstwiese“ statt. Landrat Dietmar Seefeldt ermuntert zum Mitmachen.

Beispiel Kirrweiler. Große Flächen stehen dort für solche Projekte zwar nicht zur Verfügung. Aber die Gemeinde nutzt die sogenannten Eh-da-Flächen zur Anpflanzung von Obstbäumen. Also Randstreifen, die „eh da“ sind. Gerade erst kürzlich war Ortsbürgermeister Rolf Metzger mit einem Vertreter der RLP Agroscience GmbH unterwegs, um zu schauen, wo man etwas pflanzen könnte. Mindestens 50 weitere Bäume sollen gesetzt werden, erzählt Metzger. Was ihm wichtig ist: „Wir wollen das Obst auch verwerten.“ Schon jetzt würden Früchte von solchen Bäumen aufgesammelt und zu Saft oder Marmelade verarbeitet. Die Produkte werden dann bei den „ökumenischen Schöpfungstagen“ verkauft.

„Streuobstwiesen haben an der Südlichen Weinstraße eine besondere Bedeutung. Sie beheimaten die klassischen Streuobstbewohner wie Steinkauz, Grünspecht und Wendehals und bieten auch für zahlreiche weitere Tier- und Pflanzenarten einen wichtigen Lebensraum“, weiß Landrat Seefeldt. Für ihn ist der neue Aktionstag eine Hommage an die Kulturbiotope: „Die Streuobstwiesen prägen das hiesige Landschaftsbild, insbesondere den Haardtrand. Sie werten als artenreiche Biotope den Naturhaushalt auf.“ Die zahlreichen ehrenamtlich Engagierten sowie Klein- und Obstbrenner in der Region trügen dazu bei, dem Verlust größerer Flächen entgegenzutreten und hielten den Streuobstanbau lebendig.

Streuobstwiesen sind Immaterielles Kulturerbe

Im März wurden die Streuobstwiesen in die deutsche Liste des Immateriellen Kulturerbes aufgenommen. Seit Mitte des 20. Jahrhunderts gehen die Streuobstbestände in ganz Europa zurück. Damit schwindet nicht nur ein kultureller Erfahrungsraum, sondern auch ein ökologisch wertvoller Lebensraum für Tier- und Pflanzenarten. Häufig sind Streuobstbestände aus Obstbäumen verschiedener Arten und Sorten, Alters- und Größenklassen zusammengesetzt, erklärt der Kreis.

Info

Infos zum Streuobstanbau erteilt die Untere Naturschutzbehörde bei der Kreisverwaltung unter Telefon 06341 940-230 oder -231.

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