Kreis Südliche Weinstraße Gut Ding will Weile haben

Dass Veränderungen auf der traditionsreichen Fischzuchtanlage nicht aus der Schnellschusspistole kommen, sind die Eußerthaler schon gewöhnt. Nun verschiebt sich auch die Wiedereröffnung der Anlage um knapp ein Jahr.

Seit Herbst vergangenen Jahres wird der Lauf des Sulzbachs auf der seit Jahren brachliegenden Anlage naturnah umgestaltet. Dies sei mittlerweile fertiggestellt, so Gustav Pade, Vorsitzender des Landesfischereiverbands Pfalz, dem das Gelände gehört und der das Projekt über die Verbandsgemeinde Annweiler als Bauträgerin auf den Weg gebracht hat. Zudem sollen die 17 Fischzuchtbecken im unteren Bereich saniert werden, um dort bedrohte heimische Arten zu züchten – unter Leitung der Uni Koblenz-Landau, die schon seit einigen Jahren mit Forschungsprojekten vor Ort ist. Dies könne jedoch erst im September, Oktober angegangen werden, wenn sich die Vegetation und Tierwelt zurückgezogen habe, so Pade. Der Auftrag sei aber bereits erteilt. Erlassen habe die Kreisverwaltung Südliche Weinstraße dafür eine Sondergenehmigung für den Damm als Zulauf zwischen dem Sulzbach und den unteren Bereichen. Dieser soll schnellstmöglich wieder hergestellt werden, da er an einigen Stellen gebrochen und Gefahr im Verzug sei, so Pade. Neu in die Planungen hinzugekommen sind zwei weitere Punkte, deren Umsetzung noch aussteht, wie der Verbandsvorsitzende verdeutlicht. Zum einen soll der Eingangsbereich optisch ansprechender gestaltet werden, eine Besichtigungsrampe auch für Rollstuhlfahrer erhalten und mit Infotafeln ausgestattet werden. Zum anderen will der Landesfischereiverband im alten Bruthaus ein Aquarium installieren, in dem Vereine, Schulklassen und anderen Gruppen unter Leitung der Uni Koblenz-Landau heimische Fischarten nähergebracht werden sollen. Die Einweihung ist laut Pade – entgegen der ursprünglichen Pläne für Mai, Juni 2014 – nun für März, April kommenden Jahres angesetzt. Dann werde auch Umweltministerin Ulrike Höfken (Grüne) erwartet. Die Eröffnung soll im Mittelpunkt des Jubiläums zum 20-jährigen Bestehen der „Aktion Blau“ stehen, über die der Umbau vom Land gefördert wird. Dass eine kommerziell genutzte Fischzuchtanlage naturbezogen umgestaltet wird, ist laut Pade ein bundesweites Modellprojekt. Das Vorhaben ist mit rund 379.000 Euro Kosten veranschlagt, 341.000 Euro steuert das Land bei, den Rest übernimmt der Landesfischereiverband. (höj)

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