Kreis Südliche Weinstraße Grüne Energie für 12 000 Haushalte

Die sechs Windräder haben eine Nabenhöhe von je 139 Metern.
Die sechs Windräder haben eine Nabenhöhe von je 139 Metern.

Für viele gehören sie inzwischen zum Landschaftsbild: die Windräder zwischen Herxheim und Offenbach. Doch was verbirgt sich im Inneren der stummen Riesen? Ein Besuch.

Die Zahlen wirken einschüchternd. Die sechs Windräder der Windpark Offenbach an der Queich II GmbH & Co. KG – der Name ist etwas kompliziert – auf der Anhöhe zwischen Herxheim und Offenbach haben eine Nabenhöhe von 139 Metern. Die Nabe ist der Punkt, an dem die Rotorblätter angebracht sind. Der Rotordurchmesser beträgt 120 Meter, jedes Blatt misst also 60 Meter. Heißt: Wenn eines der Blätter mit der Spitze nach oben zeigt, kommt es auf eine Höhe von 199 Metern. Zum Vergleich: Der Berliner Fernsehturm am Alexanderplatz ist 386 Meter hoch. Bernhard Mertel ist Geschäftsführer des Unternehmens, an dem unter anderem die Energie Südwest in Landau Anteile hält. Er öffnet der RHEINPFALZ die Tür eines Windrads und gewährt einen Blick ins Innere. Ehrlicherweise sieht es darin wenig anders aus als im Technikraum einer Schule. Elektroschränke, an der Decke jede Menge Kabel, einen Verbandskasten gibt es auch. Die interessanten Dinge sind im Maschinenhaus oben auf dem Turm versteckt – dort sind unter anderem das Getriebe und der Stromgenerator untergebracht. Die sechs Windräder hätten im vergangenen Jahr rund 38 Millionen Kilowattstunden produziert, erzählt Mertel. Ein Haushalt mit zwei Personen verbraucht im Schnitt pro Jahr 3200 Kilowattstunden. In dieser Rechnung können die sechs Windräder rund 12.000 Haushalte versorgen, das würde einer Gemeinde entsprechen, die mehr als doppelt so groß ist wie Herxheim. Jedes der sechs Windräder hat laut Mertel rund fünf Millionen Euro gekostet, ihre Lebensdauer beträgt über 20 Jahre. Der Ingenieur ist von der Windkraft überzeugt. Mertel ist sich auch sicher, dass der Pfälzerwald in Zukunft nicht ohne Windräder bleiben werde, wenn die Energiewende funktionieren solle. Wissen Sie, warum sich manche Windräder in einem Windpark drehen und andere nicht? In Offenbach teste immer eines der Windräder bei nur wenig Wind, ob mit dem Drehen der Rotoren auch nennenswert Strom erzeugt werden kann. Ist das der Fall, bekommen alle anderen ein Signal, sich ebenfalls optimal auszurichten und die Stromproduktion aufzunehmen.

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