Kreis Südliche Weinstraße Gottes Haus herausputzen

Die protestantische Kirchengemeinde Edenkoben feiert im kommenden Jahr das 275-jährigen Bestehen ihres Gotteshauses. Doch vor diesem großen Jubiläum stehen in den alten Kirchenmauern umfangreiche Sanierungsarbeiten an. So wird die Kirchengemeinde am 17. August letztmals einen Gottesdienst mit Taufen und Tauferinnerung feiern, ehe die Türen voraussichtlich für neun Monate schließen werden.

Die Sicherheit stehe über allen Dingen, stellten Pfarrerin Judith Geib und die Vorsitzende des Prot. Kirchbauvereins, Irmi Kastner, das große Projekt im Gespräch mit der RHEINPFALZ vor. So soll die nun bald 275 Jahre alte Decke an den schadhaften Stellen abgenommen und neu aufgeputzt werden. Nach zweijähriger Beratungs- und Planungsphase, auch mit der Projekt betreuenden Architektin Angelika Weigand aus Neustadt stehen weitere Teile des gesamten Sanierungspuzzles fest: So sollen die elektrischen Leitungen ausgetauscht werden. Wenn die Bodenplatten auch zum größten Teil erhalten bleiben, sollen Stolperfallen beseitigt, poröse und schadhafte Stellen mit vorhandenen Platten ausgetauscht werden. Auch eine neue, einheitliche Beleuchtung ist der Wunsch der Pfarrerin, eben „endlich helles Licht, das die Kirche erfüllt“. Zudem werden Begegnungsstätten entstehen, um ein „Stück Gemeindearbeit in den Kirchenraum“ einzubringen. Bisher habe der Platz dazu keine Möglichkeit gelassen. Nun soll diese Fläche geschaffen werden, in dem zwei bis drei Bänke in Richtung Turm, unterhalb der Orgelempore und an der Kanzel weniger gestellt werden. Der Freiraum biete dann ausreichend Platz, etwa für Präsentationen der Konfirmanden, für das Kirchenkaffee oder für Ausstellungen. Auch die Heizung soll auf den neuesten Stand gebracht werden. Der Innenraum der Kirche erhält einen neuen Anstrich. Erhalten bleiben sollen die Honorationenstühle und die Bänke, wenn auch weniger, kommen wieder dort hin, wo sie waren. Hingegen wegfallen wird das Geländer rund um den Altar, um einen freien Zugang zu ermöglichen. Die geschätzten Kosten liegen bei 550.000 Euro, ohne das finanzielle, nicht zu kalkulierende Risiko bei der Dachstuhlsanierung, summierte Geib. Die Kirchengemeinde greife auf Rücklagen von 200.000 Euro – durch ein veräußertes Grundstück und Erspartes – zurück. Für einen weiteren Grundstock in Höhe von 115.000 Euro sorge der Kirchbauverein – mit Spendensammlungen durch die 2009 sehr gut angelaufene Aktion „Steinpatenschaft – ein Stein von der protestantischen Kirche“, dem Kirchenkaffee oder den Losverkäufen auf dem Kastanien- oder Nikolausmarkt. Aus den Baufinanzmitteln der Evangelischen Landeskirche erhält die Kirchengemeinde laut Geib Unterstützung in Höhe von 110.000 Euro. Es bleibt damit eine Differenz 125.000 Euro, die die Kirchengemeinde noch stemmen muss. „Wir sind nach wie vor auf Spenden angewiesen“, betonte Kastner und verwies auf eine folgende Spendenaktion, nach dem Motto „Dein Stück vom Himmel“. Mit dem letzten Gottesdienst am 17. August wird der Altar geräumt.

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