Kreis Südliche Weinstraße Glanz und „Gloria“ für Nägel

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Sonja Roth war mit ihrem ganzen Team aus Offenbach nach Düsseldorf zur Verleihung des Deutschen Kosmetikpreises „Gloria“ gereist. Wer würde ihn bekommen? Berlin, Essen? Nein, die Auszeichnung in der Kategorie „Bestes Nagelstudio“ ging in die kleine Queichgemeinde. Dort betreibt die 52-Jährige das „LCN Beauty Center Excellent“.

„Ich habe der Laudatorin auf die Schulter geheult“, berichtet Roth noch ganz gerührt über den Kosmetikpreis-Abend im Hotel „Hilton“, den die Fachzeitschrift „Kosmetik International“ zum dritten Mal ausgerichtet hat. Selbst wäre sie nie auf die Idee gekommen, sich zu bewerben. Das Kosmetikunternehmen LCN, mit dem sie kooperiert, habe sie darauf angesprochen. Dann musste alles ganz schnell gehen: Bewerbung, Fotos, Geschichte, wirtschaftliche Kennzahlen – alles in einer Woche. „Das ganze Team und meine Kunden haben mitgefiebert“, erinnert sie sich. 18 Nominierte in fünf Kategorien gab es. In der Queichgemeinde ist Roth seit Mitte 2013, betreibt das Kosmetikstudio unter einem Dach mit der Firma Rotec ihres Mannes Pirmin Roth. 600.000 Euro hatte das Paar damals in den Kauf und den Umbau des schmucken Betriebsgeländes investiert. Auf 170 Quadratmetern und zwei Etagen verschönert Sonja Roth mit ihrem Team – drei Kosmetikerinnen, eine Auszubildende und zwei Aushilfen – Damen und Herren aus der Umgebung vom Elsass bis Neustadt. 80 Prozent seien Stammkundschaft, sagt Roth. Kerngeschäft sind Nageldesign, Kosmetikbehandlungen und Wimpernextensions. In der oberen Etage – im „Reich der Sinne“ – können Kunden auch apparativ gegen das Altern vorgehen. „Das ist unsere Stärke“, berichtet Sonja Roth, die beispielsweise Hautbehandlung per Micro-Needling, Ultraschall oder Mesoporation anbietet. Gerade habe sie sich einen „Jetpeel“ geleistet – ein Gerät, das Wirkstoffe mit 720 Stundenkilometern in die Haut einbringt, ohne sie zu berühren, berichtet Roth. Zudem stehen Permanent-Makeup, Haarentfernungen, Massagen, Fußpflege und Hochzeits-Arrangements auf der Angebotsliste. Eigentlich kommt Roth aus einem ganz anderen Metier: Aber die gelernte Bankkauffrau und Sekretärin, die viele Jahre in dem Job gearbeitet hatte, wollte schon immer etwas Kreatives machen. Also ließ sie sich 1997 zur Nagelstylistin ausbilden und hängte weitere Qualifikationen im Kosmetikbereich an. Sie machte sich selbstständig, damals noch im kleinen Stil von zu Hause aus. Vor zehn Jahren bezog sie ein Studio in den Firmenräumen ihres Mannes in Landau. „Ich bin jemand, der immer etwas Neues will, was mich fordert“, beschreibt sie sich. So zertifizierte sie sich 2009 als LCN-Studio, vergrößerte ihr Angebot und ihre Räume. Mit dem Umzug nach Offenbach eröffnete sie das erste „LCN Beauty Center Excellent“ überhaupt. 2015 erwirtschaftete sie hier laut eigener Aussage einen Umsatz von 110.000 Euro. „Für das, wofür man selbst brennt, kann man auch Feuer entfachen.“ Und das kann sie bei ihren Kunden, für die sei kein abgehobenes Studio sein will. Übrigens auch die Herren der Schöpfung schauen bei ihr vorbei. „Der älteste Mann ist 82 Jahre und kommt alle drei Wochen zum Nägelmachen“, berichtet Roth. Aber auch Handwerker oder Sportler nehmen Maniküre und Pediküre in Anspruch – „und kommen jetzt auch öfter zu Gesichtsbehandlungen“. Dass das Studio nicht in der Stadt, sondern versteckt im Gewerbegebiet liege, habe sicherlich auch einen Anteil daran, dass sich so mancher Mann zum „Aufhübschen“ traue.

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