Birkenhördt Gemeinde feiert 700-jähriges Bestehen

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1322 will ein Edelknecht seine Frau versorgt wissen. Er belastet Birkenhördt mit einer Summe in Silber, die ihr ein Auskommen sichern soll. Falls sie Witwe wird. Das war vor 700 Jahren der Ursprung der heutigen Gemeinde. Kommendes Wochenende wird gefeiert.

Birkenhördt bestand damals aus einem einzigen Viehhof, der wohl in einem Birkenwäldchen stand, daher der Ortsname. 500 Seiten hat der verstorbene Autor Egon Bade in Jahrzehnten in einer Dorfchronik niedergeschrieben. Von der Entstehung des Dorfes bis zur Gegenwart. Eine Lebensaufgabe.

Aus dem Viehhof, der zum Kloster Klingenmünster gehörte, wurde im Laufe der Jahrhunderte ein Dorf mit heute rund 700 Einwohnern. Von 1798 bis 1814, als die Pfalz bis 1804 Teil der französischen Republik und anschließend Teil des Napoleonischen Kaiserreichs war, gehörte Birkenhördt zum Kanton Annweiler. Das Dorf besaß eine eigene Mairie, also ein Bürgermeisteramt, dem auch Böllenborn, Reisdorf und Blankenborn zugeteilt waren.

Armut und Auswanderungswellen

1815 hatte die Gemeinde 464 Einwohner. Im selben Jahr wurde der Ort Österreich zugeschlagen. Bereits ein Jahr später gehörte er zum Königreich Bayern. Ab 1817 zum Kanton Bergzabern. Ein winziger Ausschnitt der wechselvollen Geschichte, in der das Dorf viele Kriege, Epochen bitterer Armut und Auswanderungswellen wegen Hungers überstehen musste.

Das 700-jährige Bestehen der Gemeinde wird ab Freitag gefeiert. Die Festeröffnung gestalten die Kinder der Kita Birkenbäumchen um 18 Uhr, ab 20 Uhr wird Livemusik mit The Bombshells geboten. Am Samstag wird das Bierwagen-Opening von DJ Jen begleitet, ab 20 Uhr spielt Saftwerk. Die Elsässer sind am Sonntag zu Gast. Nach dem ökumenischen Festgottesdienst um 10 Uhr und den Musikvereinen Freckenfeld und Büchelberg um 12.30 Uhr spielt zum Festakt um 14.30 Uhr die Groupe Folklorique de Hunsbach aus dem Elsass. Um 18 Uhr treten die Offenbacher mit der Kultuskapelle auf. Den musikalischen Ausklang ab 20 Uhr gestalten das Blasorchester Birkenhördt, die Kultuskapelle Offenbach und der Kirchenchor St. Gallus.

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