Kreis Südliche Weinstraße „Fußball fördert Sozialkompetenz“
Für eine gesunde Balance zwischen der Kommerzialisierung im Sport einerseits und der sozialen Verantwortung andererseits hat sich der frühere DFB-Präsident Theo Zwanziger als Ehrengast beim Neujahrstreff der Vereinigungen der CDU Südliche Weinstraße im Haus des Gastes in Bad Bergzabern eingesetzt.
Der frühere Chef des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und ehemalige Regierungspräsident in Koblenz wies auf die vielfältigen sozialen Aktivitäten des größten Sportfachverbandes der Welt hin, der unter anderem durch Stiftungen seine Anliegen im gesellschaftspolitischen Bereich umsetze. „Für den Sport und die Wirtschaft zahlt sich soziales Engagement aus.“ Zwanziger stellte sich bei einem Podiumsgespräch zum Thema „Sport zwischen Kommerzialisierung und sozialer Verantwortung“ mit Peter Kusenbach, CDU-Bürgermeisterkandidat in der VG Bad Bergzabern, den Fragen von Ruth Hänling, Vorsitzende der SÜW-Frauen-Union, sowie Sebastian Kirchner, Vorsitzender des CDU-Stadtverbandes Bad Bergzabern. Dabei hob der Jurist die besondere Bedeutung des Sports bei der Darstellung von Werten für Jugendliche hervor. Der Sport vermittle den Sinn vernünftiger Regeln. Im Sport stecke so viel positive Kraft, vor allem, was die Gemeinschaft betreffe. Ob Kinder oder Jugendliche, ob Buben oder Mädchen Sport treiben, hänge von einem wesentlichen Faktor ab: Spaß. Und am meisten Spaß würden sie aus einem fairen, gemeinsamen Spiel ziehen. Gut als Team zusammen zu spielen, von der Mannschaft unterstützt zu werden und sich selbst zu unterstützen – das sei für sie besonders wichtig. Dazu komme zu versuchen, das Beste zu geben, aktiv zu sein, gut zu spielen, zu konkurrieren. Auch ein Trainer, der seine Spieler respektvoll behandele, klar kommuniziere und ein Vorbild sei, fördere den Spaß am Spiel. Es sei wichtig, Kindern und Jugendlichen die Faszination des Spiels mit dem runden Leder zu vermitteln und sie über den Vereinssport hinaus fürs Kicken zu begeistern. Dies gelte auch für Jugendliche mit Migrationshintergrund. Fußball fördere Sozialkompetenz, Kreativität, Durchsetzungsvermögen, geistige und körperliche Fitness. Ein weiteres Thema war für Zwanziger auch das Spannungsfeld zwischen Bundesliga und Amateurfußball. Das Herz des Fußballs schlage in den Amateurclubs. Die Vereine an der Basis sorgten dafür, dass die Proficlubs auf Dauer leistungs- und konkurrenzfähig blieben. Nur durch eine konstruktive wechselseitige Beziehung könnten Amateur- und Profifußball langfristig die Ausnahmestellung der Sportart sichern, sagte Zwanziger, der auch auf das Thema Fußball und Ehrenamt einging. Viele setzten sich für das Gemeinwohl ein. Die Menschen von heute seien keineswegs egoistischer als ihre Vorgänger. Ehrenamtlich engagierte Menschen seien als Vorbilder enorm wichtig. Ehrenamtlich engagierte Menschen wollten das, was sie von der Gesellschaft erhalten haben, auch an sie zurückgeben. Auf die positiven Erfahrungen, die er mit jungen Menschen beispielsweise beim Sport oder in der Musik gewinnen konnte, ging Peter Kusenbach ein. Auch er machte die Herausforderung deutlich, Kinder und Jugendliche aus unterschiedlichen Gründen für den Sport zu gewinnen. Grußworte übermittelten die CDU-Landesvorsitzende Julia Klöckner via Video-Übertragung, der CDU-Bundestagsabgeordnete Thomas Gebhart, die Landtagsabgeordnete Christine Schneider sowie im Namen der Senioren-Union Fred-Holger Ludwig. CDU-Kreisvorsitzender Marcus Ehrgott hieß die 66 Neumitglieder des Jahres 2014 willkommen. Mit weit über 1500 Mitgliedern sei der CDU-Kreisverband SÜW der größte in der Südpfalz. (som/Archivfoto: Iversen)