Kreis Südliche Weinstraße Extra geändert
Die Ausgrabungsfunde von Freimersheim werden in der neuen Ausstellung „Archäologische Schätze der Pfalz – 70 Jahre Landesarchäologie“, die am Donnerstag, 3. November, im Archäologischen Schaufenster Speyer eröffnet wird, zu sehen sein. Um das möglich zu machen, wurden die Planungen für die Schau geändert.
Die Funde seien zu wichtig, sagt Ulrich Himmelmann, Leiter der Direktion Landesarchäologie. Deshalb habe man sich dazu entschieden, die Ausstellung umzuplanen, damit die Objekte ihren Platz in der Schau bekommen. Wie berichtet, laufen auf dem Areal des geplanten Neubaugebiets „Rieshübel II“ seit rund vier Monaten archäologische Ausgrabungen. Inzwischen wurden zahlreiche Objekte aus der Jungsteinzeit und der Bronze- und Eisenzeit gefunden. Zahlreiche Gruben zeugen in Freimersheim von einer Besiedlung vor knapp 7000 Jahren. Vor Kurzem entdeckten die Archäologen direkt im Anschluss an ein Langhaus sichelförmig angeordnete Spuren von Holzpfosten (wir berichteten). Inzwischen wurden weitere Spuren entdeckt – und stellen die Forscher vor ein Rätsel: Die Platzierung der Pfähle ähnelt nun einem Ei. Es handele sich dabei, so die Annahmen, vielleicht um einen Viehstall oder ein Vorratshaus. Der „Ei“-Fund ist bisher in Rheinland-Pfalz einmalig. Grundsätzlich dienten die Pfosten, inzwischen natürlich verrottet, als Traggerüst für das Dach. Sie wurden mit einem fachwerkartigen Flechtwerk verbunden und dieses wurde mit einer Lehmmischung verputzt. Fertig waren die Wände. Auch das jungsteinzeitliche Langhaus – von diesen Gebäuden wurden bei den aktuellen Grabungen in Freimersheim mehrere Grundrisse oder Pfostenspuren entdeckt – hatte eine beachtliche Größe: Es war 50 Meter lang und zehn Meter breit. |dnb/ansc