Kreis Südliche Weinstraße Entscheidung über Zentrumskonzept vertagt
Eigentlich sollte der Herxheimer Ortsgemeinderat am Mittwoch über das Konzept zur künftigen Entwicklung des Dorfkerns abstimmen. Daraus wurde nichts, obwohl sich die Räte grundsätzlich einig waren. Bei der nächsten Sitzung soll dann aber die Entscheidung fallen.
Die Sitzung dauerte zweieinhalb Stunden – und dennoch fiel keine Entscheidung über das geplante Zentrumskonzept. Das federführende Büro Stadtimpuls aus Landau hatte die aus dessen Sicht besten Vorschläge aus den Entwürfen der Büros Berchtold Krass (Karlsruhe), Lampe Vier (Herxheim/Landau) und Mess (Kaiserslautern) herausgearbeitet und in einem Paket gebündelt. Aber die Unterlagen wurden den Fraktionen erst ausgeteilt, als diese bereits ihre Stellungnahmen abgegeben hatten. Der Rat sah sich damit außerstande, ein mehrseitiges Papier in so kurzer Zeit zu beurteilen. Ergebnis: Die Entscheidung wurde vertagt – auf den 3. November. Stadtimpuls wird bis dahin eine Übersicht erstellen, in der sich die Empfehlungen des Büros und die Vorschläge der Fraktionen wiederfinden sollen. Wenn die Entscheidung gefallen ist, soll Stadtimpuls einen konkreten Plan ausarbeiten. Zuvor hatten die Fraktionen ihr Stellungnahmen zu den Entwürfen der drei Büros abgegeben. Dabei wurde deutlich, dass sich der Gemeinderat in den meisten Punkten einig ist. Die Fraktionen teilten die Ansicht von Sven Koch (CDU), dass die Hauptstraße als Lebensader für das Ortszentrum nicht nur als Verkehrsraum wahrgenommen werden dürfe, sondern zu einem attraktiven Aufenthaltsraum entwickelt werden müsse. Deshalb dürfe der Verkehr nicht gänzlich aus dem Ortskern entfernt werden, denn ein lebendiges Ortszentrum brauche ein gewisses Maß an Verkehr. Allerdings seien täglich 8000 Fahrzeuge in der Hauptstraße einfach zuviel. Deshalb sei es unabdingbar, das Verkehrsaufkommen sowie die Geschwindigkeit der Fahrzeuge deutlich zu reduzieren. „Wir brauchen verkehrsberuhigende Maßnahmen“, sagte Koch. Erwin Welsch (SPD) sprach sich für eine deutliche Abgrenzung des Zentrums aus, das an der Einmündung Niederholstraße beginne und bei der Einmündung Holzgasse ende. Durch Verkehrslenkungs- und Gestaltungsmaßnahmen müsse der Verkehr aus dem Kern herausgedrängt werden. Christian Fetsch (FWG) sagte, es sei richtig gewesen, drei Büros mit Entwürfen für ein Zentrumskonzept zu beauftragen. Auch er befand, dass die Steuerung des Verkehrs die wichtigste Voraussetzung für die Entwicklung des Ortszentrums sei. Lothar Sator (Grüne) sagte, dass der Gemeinderat eine Einbahnstraßenlösung in der Hauptstraße nicht aus den Augen verlieren solle. Diese Möglichkeit müsse weiter geprüft werden. Der Gemeinderat stimmte dem Antrag von Wilhelm Schmatz (CDU) zu, die Quartiersentwicklung „Obere Hauptstraße“ anzugehen. Nun soll geprüft werden, ob das Vorhaben, dort ein Bauprojekt zu starten, wirtschaftlich wäre. Danach soll der Antrag zum Abriss des Nebengebäudes des Anwesen mit der Hausnummer 34 gestellt werden. Es muss geprüft werden, welche Rolle der Denkmalschutz spielt, wie die Baufelder dort aussehen könnten, wie das Areal genutzt werden soll und wie viele Stellplätze benötigt werden. Es gibt bereits Interessenten, die dort ein Gesundheitszentrum mit einer Vinothek und einem Gästehaus bauen wollen. Darüber hinaus sollen im künftigen Quartier auch neue Wohnformen entstehen. |som