Bad Bergzabern/Steinfeld Energiekosten: VG investiert in Bäder, um Geld zu sparen

Im Rebmeerbad in Bad Bergzabern wird eine Solarthermie-Anlage eingebaut.
Im Rebmeerbad in Bad Bergzabern wird eine Solarthermie-Anlage eingebaut.

Die Verbandsgemeinde Bad Bergzabern investiert in die Schwimmbäder, um Energiekosten einzusparen. Im Rebmeerbad in der Kurstadt soll weniger Fernwärme verbraucht werden, im Steinfelder Freibad geht es Stromfressern an den Kragen.

Die Energiepreise schießen seit geraumer Zeit in die Höhe. Davon können nicht nur Privathaushalte ein Lied singen, auch die Kommunen lechzen unter immensen Mehrkosten. Einsparpotenziale werden händeringend gesucht. Die Verbandsgemeinde Bad Bergzabern wurde in ihren Bädern fündig. So wurde beispielsweise im Rebmeerbad die Wassertemperatur abgesenkt. Doch in der Einrichtung schlummern weitere Möglichkeiten der Kosteneinsparung, die nun genutzt werden sollen.

Das warme Wasser für Duschen und Kiosk wird künftig mit einer Solarthermie-Anlage erzeugt werden. Dieses Vorhaben hat der Verbandsgemeinderat gebilligt. Noch wird das Wasser komplett über die Abnahme von Fernwärme aufgeheizt. Im Jahr 2021 betrug der Verbrauch des gesamten Rebmeerbades 832.480 Kilowattstunden (kWh), das kostete knapp 135.000 Euro. Die Nutzung der Sonnenenergie kann diesen Betrag laut Verwaltung deutlich reduzieren. So könne im Sommer die komplette Bereitstellung von Warmwasser für Duschen und Kiosk über Solarthermie geleistet werden, wie aus der Vorlage für die jüngste Verbandsgemeinderatssitzung hervorgeht. In dieser Zeit werde kein Bezug von Fernwärme notwendig sein, das Einsparpotenzial wird auf bis zu 70.000 kWh beziffert. Im Winter könne die Anlage, je nach Sonneneinstrahlung, die Warmwassererzeugung zumindest unterstützen, was eine weitere Einsparung ermöglicht.

Um den Energieverbrauch und damit die Kosten auf diese Weise zu senken, muss die Verbandsgemeinde jedoch zunächst Geld in die Hand nehmen. „Eine neue Kostenschätzung für diese Maßnahme liegt bei 63.500 Euro netto“, heißt es in der Vorlage. Das könnte sich jedoch schnell auszahlen, denn es sei von einer Kostenersparnis von etwa 12.000 Euro pro Jahr auszugehen. Da diese Berechnung auf den Energiekosten von 2021 basiert, also noch vor der Explosion der Preise, ist sogar mit einer deutlich höheren Kosteneinsparung zu rechnen.

Das Steinfelder Freibad bekommt neue Umwälzpumpen.
Das Steinfelder Freibad bekommt neue Umwälzpumpen.

42 Jahre alte Pumpen in Steinfeld werden ersetzt

Auch im Steinfelder Freibad wird investiert, um den Geldbeutel zu schonen. In diesem Fall geht es darum, weniger Strom zu verbrauchen. Gelingen soll das mit neuen Umwälzpumpen. Die momentan benutzten Maschinen sind bereits seit 42 Jahren in Betrieb und damit veraltet. Bemerkenswert: Obwohl das Bad nur fünf Monate im Jahr geöffnet ist, rangiert es laut Verwaltung auf Platz zwei der größten Stromverbraucher der Verbandsgemeinde. Dass die Pumpen wegen ihres hohen Alters zudem anfällig für Ausfälle sind, wurde in der diesjährigen Saison deutlich, als wegen eines Defekts der Anlage sechs Tage lang nicht gebadet werden konnte.

Geplant und vom Rat einstimmig gebilligt ist die Anschaffung von drei neuen, elektronisch geregelten Umwälzpumpen. Sie ermöglichen es, den Betrieb je nach Besucherzahl und Wasserqualität zu regulieren. Die alten Geräte laufen permanent unter Volllast, auch nachts. Das wird künftig so nicht mehr passieren. „Durch beide Punkte sind Stromeinsparungen von circa 30 Prozent möglich“, heißt es in der Sitzungsvorlage. Und die neuen Pumpen sorgen noch für zwei positive Nebeneffekte: Es braucht weniger chemische Wasserzusätze, also vor allem Chlor, und die Wasserqualität wird verbessert.

Die Kosten für den Austausch der Maschinen werden auf 50.000 Euro geschätzt. Damit tatsächlich Strom eingespart werden kann, müssen die Arbeiten bis zum Beginn der Freibadsaison 2023 abgeschlossen sein. Im optimalen Fall gibt es für der Pumpentausch Geld aus Mainz, ein entsprechender Fördermittelantrag wurde beim Landesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität jedenfalls eingereicht.

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