Annweiler Einsatzzentrale der Freiwilligen Feuerwehr in Eigenleistung modernisiert

Die Feuerwehrmänner Christoph Lehnberger (links) und Philipp Spielberger in der modernisierten FEZ.
Die Feuerwehrmänner Christoph Lehnberger (links) und Philipp Spielberger in der modernisierten FEZ.

Dass nützliche Technik den Alltag erleichtern kann, zeigt sich gerade in der Corona-Krise. Auch die Freiwillige Feuerwehr der Verbandsgemeinde Annweiler nutzt immer wieder neue Technologien zur Erfüllung ihrer Aufgaben. So wurde gerade die Einsatzzentrale für 11.000 Euro modernisiert. Doch wie überall gilt: Die Technik muss zu den eigenen Bedürfnissen passen.

Ein engagiertes Team der Annweilerer Wehr habe bei der Modernisierung ihrer Feuerwehreinsatzzentrale (FEZ) die Übereinstimmung von Bedürfnissen und technischen Lösungen hergestellt, teilt die Verbandsgemeindeverwaltung mit. Das Team hat dabei den sichersten Weg gefunden und einfach alles selber gemacht. Entstanden ist ein Mix aus Einrichtung, Hard- und Software, der den spezifischen Ansprüchen der Feuerwehr optimal gerecht wird.

Um trotz Corona-Pandemie „in Übung“ zu bleiben, steht den Ortswehren seit kurzem auch ein Video-Konferenz-Portal zur Verfügung: zwei Arbeitsplätze mit insgesamt elf Bildschirmen, diversen PCs, Telefonanlagen, Alarmgebern und Funkgeräten. Die Oberflächen sind überall pulverbeschichtet und strapazierfähig. Ein gutes Dutzend Headsets ist griffbereit neben Plänen und Karten an der Wand: Die modernisierte Zentrale im Erdgeschoss der Annweilerer Feuerwache ist ein „richtiges Schmuckstück“ geworden, wie es Wehrleiter Klaus Michel formuliert.

B-10-Tunnel immer im Blick

Die Annweilerer B-10-Tunnel sind auf Bildschirmen mitten im Raum immer im Blickfeld. Intelligente Kameras senden über eine separate Leitung permanent Livebilder aus den Tunneln. Sie erfassen unter anderem Rauch, jedoch keine Autokennzeichen. Das FEZ glänzt aber nicht nur von außen, auch die „inneren Werte“ können sich sehen lassen: Die cloudbasierte Management-Software „ame fire“ bündelt alle Verwaltungsvorgänge der Feuerwehr auf einer Plattform, von Einsatzberichten über Lehrgangsmanagement und Wartungspläne bis hin zu Abrechnungen. Diese Komplettlösung reduziert den Arbeitsaufwand in der FEZ. Ebenso den in der Verbandsgemeindeverwaltung und in den Ortswehren.

Ganz fertig wird die FEZ im Februar sein. Bis dahin haben die 13 Ehrenamtliche um die Annweilerer Feuerwehrmänner Philipp Spielberger, Christoph Lehnberger und Christian Kiefer in die Modernisierung rund 200 Arbeitsstunden investiert. An ganz wenigen Stellen haben Handwerksbetriebe aus der Region zugearbeitet, oft zum Selbstkostenpreis oder als Spende. Bürgermeister Christian Burkhart ist voll des Lobes: „Wir können froh sein, dass wir so qualifizierte Feuerwehrleute haben, die in Eigenleistung eine professionelle Ausstattung mit relativ wenigen Mitteln verwirklicht haben.“ Auf 11.000 Euro beliefen sich die Umbaukosten. Ein Bruchteil dessen, was es bei einer externen Ausführung gekostet hätte, so Burkhart.

Video-Konferenzen mit allen Ortswehren

Zum Hintergrund der FEZ: Wenn die Integrierte Leitstelle Südpfalz in Landau einen Notruf für das Annweilerer Einzugsgebiet erhält, alarmiert sie neben den betreffenden Ortswehren sogleich die Annweilerer Feuerwehreinsatzzentrale. Das FEZ-Personal kann dann weitere Kräfte oder die Höhenrettung nachalarmieren, die Kommunikation der Feuerwehrleute vor Ort unterstützen und Dokumentationsaufgaben erledigen.

Auch mit der Landesebene verbinden sich die Annweilerer Feuerwehrleute digital: über das „BKS-Portal“, dem rheinland-pfälzischen Portal für den Brand- und Katastrophenschutz. Für die Arbeit in den einzelnen Gemeinden wiederum haben die Annweilerer ebenfalls eine passende technische Lösung gefunden: Ein Video-Konferenz-Portal steht allen Ortswehren zur Verfügung. Da der Übungsbetrieb pandemiebedingt eingestellt ist, können sich die Feuerwehren online treffen, für Schulungen, Planspiele oder Jugendfeuerwehr-Stunden.

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