Pleisweiler-Oberhofen Diamantene Hochzeit: Erst Nachbarn, dann Ehepaar
Mit 13 Jahren schwärmte Gerlinde Feidler aus Pleisweiler-Oberhofen schon für den schicken Robert, der nur zwei Häuser nebenan wohnte. Allerdings war dieser 18 Jahre alt und an der kleinen Gerlinde nicht interessiert. Doch als er nach seiner Militärzeit ins Dorf zurückkam, war die Gerlinde ganze 17 Jahre jung. „Es kam wie es kommen musste“, erklären beide lachend.
Sie kamen sich näher. Schon alleine deshalb, weil sie so nahe beieinander wohnten. „Da begegnet man sich schon öfters“, sagt der 85-jährige Robert Feidler. Und wie es kommen musste heißt: Sie verlobten sich als Gerlinde 18 Jahre alt war. Vor genau 60 Jahren gaben sich die beiden das Ja-Wort. Zuerst auf dem Standesamt in Billigheim und später im Bergkirchel in Bad Bergzabern. Gefeiert wurde in Billigheim.
Gerlinde war das Jüngste von neun Kindern und musste zu Hause mit anpacken. Eigentlich wäre sie sehr gerne Schneiderin geworden, aber der Vater brauchte sie damals in der Landwirtschaft. So blieb sie und half.
Rückkehr in die Pfalz kurz vor der Rente
Robert Feidler flüchtete 1944 als kleines Kind mit seiner Familie aus dem ehemaligen Jugoslawien und kam über Umwege von Kitzbühel und Kufstein in Österreich und Piding bei München zuerst nach Klingenmünster und später nach Pleisweiler-Oberhofen. Da er lange Zeit in Imst (Österreich) lebte, wurde er dort eingeschult und begann später eine Malerlehre. In Deutschland arbeitete er zuerst in Bad Bergzabern, bis es ihn über den Rhein zog. 44 Jahre arbeitete er in Karlsruhe in einem Malergeschäft. Etwas später zog auch Gerlinde nach. In ein schönes Haus direkt in der Stadtmitte, wie Robert Feidler erzählt. Dort wurde die Familie größer. Drei Kinder bereicherten das Leben. Mittlerweile sind vier Enkel dazugekommen.
Kurz vor dem Rentnerdasein baute Robert das elterliche Haus von Gerlinde in der Pfalz um. 1994 zog das Ehepaar, nachdem alle Kinder ausgeflogen waren, wieder zurück. Urlaub war ein Thema im Haus Feidler. Immer wieder ging es nach Tirol. Ein- oder zweimal ließ Robert sich überreden in Italien Urlaub zu machen. Doch dort, wo er als Kind groß wurde, zog es ihn immer wieder hin. Es war eine Art Heimat für Robert Feidler, an die er sich gerne zurückerinnert.
„Ich war und bin Fan vom KSC“, sagt er schmunzelnd. „Ich weiß, man darf es nicht so laut sagen hier in der Pfalz. Aber mein Herz schlägt nach so vielen Jahren immer noch für den Verein.“ Der Garten ist nun einer der Lebensmittelpunkte des Ehepaares. Das Leben gemütlich angehen lassen sowie Zeitung lesen, das ist die Devise der Jubel-Hochzeiter.