Offenbach Das soll anstelle des alten Rathauses entstehen

Das neue Offenbacher Rathaus (im Bild oben) und das alte aus einer ungewöhnlichen Perspektive.
Das neue Offenbacher Rathaus (im Bild oben) und das alte aus einer ungewöhnlichen Perspektive.

Der Abriss des alten Rathauses steht seit fast einem Jahr fest. Es gibt eine Idee, was an dessen Stelle entstehen soll. Der VG-Chef sieht dort „enormes Potenzial“.

Offenbachs Verbandsbürgermeister Axel Wassyl hatte lange Zeit dafür geworben, das alte Rathaus in anderer Funktion zu erfüllen. Ihm schwebte unter anderem ein grünes Refugium vor, also ein begrüntes, lichtdurchflutetes Objekt, ähnlich wie die Panzerhalle in Landau. Doch vergeblich – die Mehrheit des alten Verbandsgemeinderates war anderer Ansicht: Sie beschloss im Dezember vergangenen Jahres den Abriss des Altbaus. Damit hatte ein jahrzehntelanges Tauziehen sein Ende gefunden. War doch über viele Jahre hin und her überlegt worden, ob das in den 70er-Jahren errichtete Rathaus saniert und erhalten werden kann. Beschlossen wurde aber dann ein Neubau, der gleich neben errichtet und im Frühjahr 2022 bezogen wurde.

Nun scheint immerhin das zu gelingen, was Axel Wassyl nach eigener Aussage schon immer im Sinn hatte: eine Nachnutzung des Kellergeschosses des alten Rathauses. „Nach dem überraschenden Beschluss zum Komplettabbruch inklusive Keller durch den VG-Rat will ich verhindern, dass man das Loch nach dem Abbruch einfach so zuschüttet, wo doch enormes Potenzial vorhanden ist, das sinnvoll genutzt werden kann“, erklärt Wassyl gegenüber der RHEINPFALZ. Aus dem Gedanken, den Keller als Wärmespeicher zu nutzen, wurde nichts. Dafür wird eine andere Idee weiterverfolgt, der andere politische Vertreter offen gegenüberstehen.

VG-Chef: Mit gutem Beispiel vorangehen

Der Bauausschuss jedenfalls hat in seiner jüngsten Sitzung den Einbau eines Regenwasserspeichers befürwortet, der als Vorschlag eingebracht worden war. In diesen könnte zunächst die Dachentwässerung der Lagerhalle abgeleitet werden, die für den Katastrophenschutz im östlichen Bereich des Feuerwehrhauses geplant ist. Weitere Anschlüsse an vorhandener Dachentwässerung wären zu prüfen.

Mit diesem Projekt soll die Verwaltung mit gutem Beispiel vorangehen, wie mit der Ressource Regenwasser verantwortungsvoll umgegangen werden kann. In einer Zeit mit Starkregenereignissen, die immer wieder größere Schäden hinterlassen, und langanhaltenden Trockenperioden im Sommer. Damit wäre es in Offenbach eine weitere Möglichkeit, Regenwasser in größerer Menge zu sammeln und zu nutzen. So gibt es auch die Überlegung, am Rande des Offenbacher Freibadgeländes einen Teich zu schaffen, in dem Regenwasser aufgefangen und zur Bewässerung der Liegewiese verwendet werden kann. Abgesehen vom Wasser, das vor jedem Start der Freibadsaison von den Becken abgepumpt wird, um sie für den Sommer mit frischem Wasser zu befüllen.

Wie es weitergeht

Auf die Rathaus-Thematik angesprochen, informiert Wassyl: „Wir erstellen nun ein Gesamtkonzept und gehen nachfolgend in die weiteren Beratungen.“ In diesem Zuge werden auch die Kosten ermittelt, um die Ausgaben dafür in den nächsten Haushaltsplänen abbilden zu können.

Vor allem die Fraktionen der CDU und FWG hatten in der vergangenen Legislaturperiode bei der Debatte um die Zukunft des alten Rathauses aufs Gaspedal gedrückt. Sie sahen eine mehr als 50 Jahre alte Stahlbetonkonstruktion angesichts der Umbau- und Unterhaltungskosten nicht als erhaltenswert an. Dem Gedanken, den Keller als Regenwasserspeicher zu nutzen, stehen die aktuellen Vertreter der CDU- und FWG-Fraktionen offen gegenüber, wie ihre Sprecher der RHEINPFALZ auf Anfrage mitteilen.

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