Annweiler BUND: „B10-Ausbau gefährlicher für Biosphärenstatus als Windräder“

Die Grünen brachten Windräder im Pfälzerwald zuletzt wieder auf die Agenda im Trifelsland.
Die Grünen brachten Windräder im Pfälzerwald zuletzt wieder auf die Agenda im Trifelsland.

Windräder im Pfälzerwald waren zuletzt Thema im Verbandsgemeinderat Annweiler. Problem: Der Status des Biosphärenreservats könnte dadurch gefährdet werden. Der BUND weist darauf hin, dass die Unesco dahingehend einen ganz anderen Punkt viel kritischer sieht.

In der Ausgabe vom 6. Juli berichteten wir über einen Antrag der Grünen-Fraktion im VG-Rat, die Potenziale für die Aufstellung von Windrädern im Trifelsland auszuloten. Die Verwaltung verwies darauf, dass derzeit noch Abstimmungsgespräche zwischen der Landesregierung und dem Unesco-MAB-Nationalkomitee liefen. Denn bisher blockiere der Sonderstatus des Biosphärenreservats die Nutzung von Windkraft im Pfälzerwald. Solange es hierzu keine abschließende Klärung gebe, ergebe es keinen Sinn, tätig zu werden, war die mehrheitliche Haltung des VG-Rats.

Wieder einmal spreche die Öffentlichkeit von den Hindernissen für Windräder im Pfälzerwald. Viel zu wenig bekannt sei jedoch, dass die Unesco diese in ihrer Rangfolge für die Gefährdung des Prädikats Biosphärenreservat gar nicht vorrangig sehe, hält Ulrich Mohr vom Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Südpfalz entgegen. „In erster Linie wird der Ausbau der B10 aufgeführt, dann kommt die Zunahme des Siedlungsbaus und erst zuletzt findet der Ausbau der Windkraft Erwähnung“, zitiert er aus der „Periodischen Überprüfung“. Vor diesem Hintergrund berühre es einen seltsam, dass von allen Seiten Windräder als die große Gefahr für das Biosphärenreservat hingestellt würden. Dabei gehe unter, dass auch der B10-Ausbau zur Transitstrecke im Widerspruch zur Unesco stehe. „Wer nur gegen Windräder wettert, verdeckt geflissentlich, dass der B10-Ausbau die Südpfalz mit Schwerlastverkehr fluten wird. Da helfen keine Tunnels und Tröge.“

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