Bad Bergzabern Buchlese startet mit breitem Themenfeld

Sandra Bronder trägt ihre Mundart-Lieder zum Auftakt der Buchlese vor.
Sandra Bronder trägt ihre Mundart-Lieder zum Auftakt der Buchlese vor.

Ein Blick auf die Fülle und den Mangel der Gegenwart. Ein Blick über den eigenen Tellerrand. Und „Konzerte hinter Stacheldraht“. Die diesjährige Buchlese ist in ihren Themen breitgefächert und beginnt am kommenden Donnerstag.

Traditionell beginnt die Buchlese mit einer Veranstaltung „uff pälzisch“. Sandra Bronder, die in Erfweiler lebt und in Bad Bergzabern arbeitet, greift in die Saiten und trägt eigene Lieder vor. Sie nimmt nicht alles zu ernst, sieht die Welt kritisch, aber nicht zu aufgeregt und schaut auch über den eigenen Tellerrand (Donnerstag, 8. September, 19 Uhr, Weingut Hitziger, Eintritt fünf Euro).

Was tun, wenn man auf seinem Konto auf einmal 200 Millionen vorfindet, die einem nicht gehören? Aus seinem Finanzthriller „Brillanter Abgang“, der auch eine Liebesgeschichte ist, liest Autor Alexander Hoffmann, der in Weißenburg lebt (Donnerstag, 15. September, 19 Uhr Kaffeefleck, Eintritt fünf Euro).

Gänsehaut vorprogrammiert

Gänsehaut ist bei einem großen Projekt vorprogrammiert. 1940 wurde ein Ehepaar aus Bad Bergzabern in das Lager Gurs am Fuße der Pyrenäen deportiert. Der Ehemann, Dirigent und Pianist, veranstaltete im Lager Konzerte, seine Werke, die dort gespielt wurden, werden an diesem Abend zu hören sein. Texte von Augenzeugen und ein Film über das Paar werden gezeigt (Donnerstag, 22. September, Aula Alfred-Grosser-Schulzentrum, 19 Uhr, Schüler frei, Erwachsene 10 Euro).

„Die Ehefrau habe ich gekannt, sie kam 1965 nach Bad Bergzabern zurück“, erinnert sich Renate Becker, seit 21 Jahren Mitorganisatorin der Buchlese. Sie gestaltet auch den Lyrik Abend mit Gedichten von Martha Saalfeld und Hermann Hesse. Die Dichterin hat in Bad Bergzabern gelebt und war mit Hermann Hesse befreundet. Seit Anfang der Buchlese begleitet Lukas Grimm, der sich inzwischen einen Namen als Pianist gemacht hat, die Lesung mit Improvisationen auf dem Klavier (Montag, 26. September, 19 Uhr, Stadtmission, Schlossgasse 7, Eintritt fünf Euro).

Aktueller kann das Buch von Serhij Zhadan „Mesopotamien“ angesichts des Krieges in der Ukraine nicht sein. Er erzählt von Menschen in seiner Heimatstadt Charkiw, vorgelesen von Svetlana Frick. 2022 erhielt der Schriftsteller den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels (Donnerstag, 29. September, 19 Uhr, Café das Neue Herzog, Eintritt fünf Euro).

Musikalisches und Vorausschauendes

Ein Potpourri französischer Chansons, von denen die jeweiligen Komponisten vorgestellt und die Texte übersetzt werden singt Roselyne Ducloux aus Weißenburg (Dienstag, 4. Oktober, Kaffeefleck, 19 Uhr, Eintritt fünf Euro). Auf die Fülle, aber auch den Mangel der Gegenwart blickt Schriftstellerin Christel Herzhauser aus der Südpfalz. Und sie wagt einen Ausblick auf kommende Zeiten. Begleitet wird sie von Liedermacherin Sandra Bronder (Mittwoch, 5. Oktober, Haus der Familie, Luitpoldstraße 22, Eintritt fünf Euro).

Es waren Bücher von Frauen, die das Leben von Elke Heidenreich geprägt haben. Aus ihren Buch „Hier geht’s lang, mit Büchern von Frauen durchs Leben“, liest Monika Westphal (Mittwoch, 12. Oktober, 19 Uhr, Haus der Familie, Eintritt fünf Euro). Mit Frédéric Chopin hatte George Sand eine Liebesbeziehung. Wie sie den berühmten Komponisten sah, liest Elke Wöhler-Wischhusen, begleitet von ihrem Sohn, dem Pianisten Jörg Wischhusen (Sonntag, 16. Oktober, 11 Uhr Haus des Gastes, Eintritt zehn Euro).

Info

Karten sind erhältlich bei Spiel und Spaß in der Königstraße 53. Es gelten die zum Zeitpunkt der Veranstaltung aktuellen Corona-Regeln. Weitere Infos unter www.bergzaberner-buchlese.de.

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