Kreis Südliche Weinstraße Barrierefreier Friedhof

Rund drei Stunden tagte der Ortsgemeinderat Klingenmünster am Donnerstagabend. Zwei Drittel der Sitzung nahmen die Präsentationen von zwei Ingenieurbüros in Anspruch, die sich um die Umgestaltung des Friedhofs bewerben. Gartenbau-Architekt Peter Busch aus Landau und Helga Berger von Stadt und Natur mit Sitz in Annweiler sind die Kandidaten. Für beide Bewerber steht der barrierefreie Zugang, die Beseitigung von Stolperstellen, die Einbindung von alternativen Bestattungsmöglichkeiten, die Umnutzung der freiwerdenden Flächen bedingt durch Ablauf der Liegezeiten sowie Neubegrünung des Areals im Vordergrund. Peter Busch vermisst auf dem gesamten Friedhofsareal die schattenspendende Baumbepflanzung und punktuelle Pflanzungen an den Wasserstellen. „Es fehlt eine Grundbegrünung“, sagte Busch. Der Architekt sieht auch eine Erweiterung nach Osten für neue Bestattungsformen als eine Möglichkeit an. „Der Friedhof von Klingenmünster befindet sich in einer ansprechenden Lage und ist nach meiner Meinung in einem guten Pflegezustand“, sagte Helga Busch. Er verfüge über versteckte Details, die erhaltenswert herausgearbeitet werden sollten, wie etwa der alte, ehemalige Zugang im nördlichen Bereich. Baumbestände können nach Ansicht der Planerin in die Umgestaltung miteingebunden werden, denn Erdbestattungen seien rückläufig. Urnenbestattungen in vielerlei Formen unter Bäumen, Reben, auf Wiesen, in Urnenwänden würden dagegen immer mehr zunehmen. „Wichtig ist deshalb die Erstellung eines Pflege- und Unterhaltungskonzepts“, betonte Berger in ihren Ausführungen. Sie schlug vor, eine Arbeitsgruppe auch mit Bürgern zu bilden, denn das Konzept müsse zu den Bürgern von Klingenmünster passen. „Der Rat ist nun gefordert sich mit der Materie Friedhofsgestaltung“ zu beschäftigen. Mit einer Umgestaltung müssen wir langfristig, für die Zukunft planen“, betonte Ortsbürgermeister Erwin Grimm (FWG). Nach der Präsentation von Doris Meyer und Patrick Rodeck vom Planungsbüro Pröll/Miltner erweitert sich der Kreis der Bewerber um die Planung des Bebauungsplanes „Gewerbegebiet Ost IV“ um einen weiteren Planer, nachdem in der letzten Ratssitzung bereits drei Büros ihre Bewerbung vorgelegt hatten. Den Auftrag für die Erd-, Entwässerungs-, Beton- und Pflanzarbeiten sowie die Gestaltungsarbeiten an der Spiel- und Freiflächen bei der beabsichtigten Umgestaltung des Freigeländes von der Klingbachhalle bis zum Spielplatz übertrug der Rat an die Firma Martin Niedermeyer, Garten und Landschaftsbau aus Bruchweiler. Deren Angebot liegt bei 169.465 Euro. In diesem Zusammenhang monierte der Rat den von Grimm erteilten Bauauftrag für einen Pavillon am Kinderspielplatz. Die Holzkonstruktion wurde durch einen Gemeindebediensteten ausgeführt. Erwin Grimm entschuldigte sich für sein eigenmächtiges Verhalten. Wegen der Einführung von Hundesteuermarken muss die Satzung zur Erhebung von Hundesteuer geändert werden. Dieser Änderung stimmte das Gremium zu. Die Gemeinde kann in Abständen von mindestens einem Jahr im Gemeindegebiet Hundebestandsaufnahmen durchführen. Bürgermeister Grimm informierte, dass bei der Überprüfung der Einfriedungen im Baugebiet Ost I insgesamt 41 Verstößen durch die Kreisverwaltung festgestellt worden seien. Ratsmitglied Roland Rothhaß (CDU) beantragte die Aufstellung einer Hundetoilette im Bereich des Klingbachstadions. Peter Paul (FWG) kritisierte die Verlegungsarbeiten von Glasfaserkabeln in der Gemarkung Klingenmünster. Laut Paul würde die ausführende Firma die Betonstraßen in einer Tiefe von 1,20 Metern nicht wieder sachgemäß verfüllen und verdichten.

x