Kreis Kusel Zufrieden trotz holprigen Beginns

Ein Bedesbacher wird gefoult – und daraufhin sieht ein Bedesbacher Gelb. Schiri David Müller hält Felix Becker den Karton hin, w
Ein Bedesbacher wird gefoult – und daraufhin sieht ein Bedesbacher Gelb. Schiri David Müller hält Felix Becker den Karton hin, während sich Tim Alles am Boden wälzt. Der TuS-Keeper Felix Niebergall, Jan-Luca Horbach und Kapitän Kevin Hebel (von links) finden es wenig lustig. Bezirksligist TuS Bedesbach-Patersbach hat in der vergangenen Saison in der Tat einige seltsame Entscheidungen schlucken müssen.

«BEDESBACH.» Für Bezirksligist TuS Bedesbach-Patersbach lief es vom ersten Anpfiff der vergangenen Saison weg gleich wochenlang überhaupt nicht. Vom Fehlstart erholte sich die Elf nur langsam. Erst ab dem ersten Spiel im neuen Jahr ging’s wieder aufwärts. Unterm Strich steht nach turbulenter Runde Rang acht für die „Bepas“ zu Buche: Ein Resultat, das auch Trainer Wolfgang Lang rundherum zufrieden stimmt.

45 Zähler aus 30 Partien – eine mehr als nur respektable Ausbeute für die Glantal-Kicker, die damit noch zur besseren Hälfte der Liga zählen. Dass es am Schluss aber gar einstellig wird, hätten Coach Wolfgang Lang, die Vereinsverantwortlichen und der blau-schwarze Anhang wohl lange selbst nicht für möglich gehalten. Statt der erhofften vier hat die Mannschaft dann aber sogar acht Kontrahenten hinter sich gelassen. Dabei galt vom ersten Anpfiff weg nur eins: in der Liga bleiben, nur nicht wieder solch ein nervenaufreibendes Saisonfinale wie im Mai zuvor. Dass der TuS erst nach der Runde dem Abstiegsgespenst von der Schippe gehüpft ist und vom Aufstieg des Vizemeisters FC Fehrbach profitiert hat – erfreulich für Mannschaft und Fans. Aber auch eine Hypothek für die folgende Spielzeit, wie der neue Trainer gleich erkannt hat. „Die Jungs haben eine schlimme Saison hinter sich, und sie hatten ja auch in der Rückrunde der Saison davor eine Negativserie“, verwies Lang schon frühzeitig auf das angeknackste Selbstbewusstsein nach einer über ein Jahr währenden Zitterpartie. Die setzte sich nahtlos fort, als der TuS so gar nicht aus den Starlöchern finden wollte. Schon am ersten Spieltag setzte es eine herbe 1:7-Klatsche. Der Aufgalopp beim TuS Steinbach ging vollends in die Hose, auf die Ohrfeigen am Donnersberg folgte eine 0:2-Heimschlappe gegen den SV Hinterweidenthal. Und als dann noch die Partie beim FV Weilerbach ebenfalls verloren ging (0:1), da schrillten bereits Alarmglocken am Glan. „Wir kriegen Tore, das ist unbeschreiblich“, gab sich Lang fassungslos über Gegentreffer aus der Kategorie Pleiten, Pech und Pannen. Durch diese drei Niederlagen war der Fehlstart schon perfekt. Der folgende Sieg über den, von vorneherein als nicht konkurrenzfähig eingeschätzten FC Dahn, war fest einkalkuliert. Dass er beim 10:0 am Messe-Freitagabend sogar zweistellig ausfiel, war nicht zu erwarten. Doch die Wende zum Besseren war das noch nicht: Schon in der Folgewoche setzte der TuS eine weitere Heimpartie in den Sand, unterlag der SG Oberarnbach/Obernheim-Kirchenarnbach mit 1:3. Wolfgang Lang hat in seiner Spieler- und vor allem Trainerkarriere ja schon einiges erlebt. In jenen Septembertagen aber war es auch ihm manches mal mulmig, wie er im Nachhinein auch noch einmal einräumt. Als nur zwei magere Pünktchen folgten, neben den Remis weitere Niederlagen zu verdauen waren, war Lang wirklich ratlos. „Wichtig war aber, dass die Spieler nie wirklich den Glauben an sich verloren haben. Das Vertrauen in den Trainer war auch immer da – und umgekehrt“, stellt der Coach klar, dass er an seiner Mannschaft nie gezweifelt habe. Das Team zahlte denn auch zurück. Zäh zunächst, aber zunehmend verlässlich. Die Ausbeute blieb bis Weihnachten noch mager, aber die Elf präsentierte sich besser als zu Beginn der Spielzeit. Doch das Eichhörnchen-Prinzip wich mit dem Start ins neue Fußballjahr schnell der Sammelwut. In Oberarnbach unterlagen die „Bepas“ mit Pech. Es folgte der Coup mit dem 2:1-Sieg beim späteren Meister VfR Kaiserslautern. Spätestens das war die Wende. In der Folge war Abstieg kaum mehr ein Thema – außer für Lang, der immer erst Land sieht, wenn er wirklich schon drauf steht. Jerome Sefert hat mit 15 Treffern seinen Anteil geleistet. Zweitbester Torschütze: Felix Becker, der Kopf des Teams und unverzichtbarer Motor im Mittelfeld. Youngster David Höft hat achtmal eingenetzt und sich zur festen Größe entwickelt in einem Team, das dank eines großen Kaders personell prima über die Runden kam, vom Verletzungspech weitgehend verschont blieb. Als in Christopher Steiger eine Abwehrsäule ausfiel, war der TuS schon gefestigt, konnte dies wegstecken. Was aber schwer wog, war der Ausfall des Defensivstärksten im blauen Trikot: Tobias Daniel hatte sich nach einer neuerlichen Schulterblessur erst einmal zurückgezogen.

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