Waldmohr Wie der Turnverein sich auf die Veränderungen in der Vereinslandschaft einstellt

Die Turnhalle des Vereins.
Die Turnhalle des Vereins.

Die Mitgliederanzahl ist noch immer recht hoch. Dennoch spürt auch der TV Waldmohr die Veränderungen in der Vereinslandschaft. Immerhin haben sich genügend Interessierte gefunden, um bei den Vorstandswahlen alle Posten besetzen zu können.

Der TV Waldmohr teilt ein Problem, das vielen anderen Vereinen ebenfalls bekannt ist. Es fehlen Leute „mittleren Alters, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen“, sagt Astrid Baumgärtner. Bei der jüngsten Vorstandswahl wurde sie erneut zur Kassenwartin gewählt. Aber: Im Gegensatz zum ein oder anderen Verein im Kreis konnte der TV wieder eine schlagkräftige Vorstandstruppe auf die Beine stellen.

In Horst Bullacher fungiert nun der ehemalige zweite als erster Vorsitzender – sein Vorgänger Wolfgang Bentz wurde zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Da Bullacher den Verein in- und auswendig kenne, sei diese Entscheidung ein Glücksfall gewesen, meint Baumgärtner. Bullachers Stellvertreter ist Roland Weiß, Schriftführerin ist Tanja Turostowski, Torsten Kratz ist Geschäftsführer. Die Kassenwartin ist froh darüber, dass Heiko Metzger (Pressewart) die Homepage gestaltet. Da er aber nicht im Ort wohne, sei es für ihn schwierig, alle Aufgaben der Öffentlichkeitsarbeit zu übernehmen. „Einige der Rope Skipperinnen haben angeboten, Neuigkeiten über Facebook oder Instagram zu verbreiten. Das ist hilfreich, reicht aber nicht ganz aus.“ Gerade, was die sozialen Medien angeht, seien die Älteren meist überfordert und es werde frisches Blut benötigt.

Übungsleiter fehlen

Doch auch in den Sportgruppen klafft eine Lücke. „Im Kleinkind-Bereich verzeichnen wir eine enorme Nachfrage“, betont Baumgärtner. „Wir haben sogar schon Leuten absagen müssen.“ Grund: Die Übungsleiter fehlen. Gut angenommen würden die Angebote für Ältere (Rückenschule oder Gymnastik). Dazwischen herrsche indes geringe Nachfrage. Die Kassenwartin vermutet, dass die Männer und Frauen um die 40 viel um die Ohren haben, Schicht arbeiten, vielleicht lieber ins Fitnessstudio gehen, weil sie da zeitlich ungebunden sind.

Darauf müsse sich der Verein einstellen, flexibel sein. Beispielsweise trifft sich einmal monatlich an einem Sonntagmorgen eine Wandergruppe. „Da kann jeder mitgehen, ohne irgendwelche Verpflichtungen“, betont Baumgärtner. Über Whatsapp sprechen sich die regelmäßigen etwa zwölf bis 20 Teilnehmer ab – neue seien willkommen. Die Strecke betrage acht bis 16 Kilometer. Bei Kindern und Jugendlichen wirbt der TV kräftig für Tischtennis, Tennis, Fußball und Karate.

Keine Austritte während der Pandemie

„Wegen und während der Pandemie ist keiner ausgetreten“, sagt Baumgärtner und ergänzt: „Dennoch sind wir in den zurückliegenden sechs, sieben Jahren von 650 auf 420 Mitglieder geschrumpft.“ Der TV-Vorstand bedauere diesen Rückgang, vor allem mit Blick auf die Mühen, die der Verein unternimmt, um attraktiv zu bleiben. So hat der TV in den vergangenen Jahren erst die Turnhalle komplett auf Vordermann gebracht. Brandschutz, Behindertentoilette, neue Heizung, neue Duschen, modernisiertes Restaurant samt neuer Küche, zählt die Kassenwartin auf.

Um das Gesamte finanziell zu stemmen, hat der TV seine vier Bauplätze verkauft, wie die Kassenwartin darlegt. Mit dem Rest soll im nächsten Jahr noch die Zufahrt verbessert werden. Auch einige neue Kleingeräte sind angeschafft worden. Obendrein müsse der Verein Rücklagen bilden. Denn irgendwann stünden Renovierungsarbeiten in der vermieteten Wohnung im Obergeschoss der Turnhalle an.

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