Kreis Kusel „Wenn nur die Treppen nicht wären“

Grumbach. Es war keiner da, der ihm auf der Strecke Paroli bieten konnte. Tim Könnel (TuS Heltersberg) gewann die fünfte Auflage des Treppenlaufs in Grumbach in 30:26 Minuten. Im Ziel hatte er fast zwei Minuten Vorsprung auf den Zweitplatzierten Alexander Barnsteiner. Doppelter Erfolg für Jessica Kammerer (TuS Heltersberg): Mit 36:31 Minuten sicherte sie sich nicht nur den Sieg in der Frauenwertung, sondern stellte auch einen neuen Streckenrekord bei den Frauen auf.

8,2 Kilometer, 160 Höhenmeter und 275 Treppenstufen, das sind die Eckdaten des Grumbacher Treppenlaufes. 90 Läufer hatten am Sonntagmorgen die Schuhe geschnürt, um sich diesem etwas anderen Wettkampf zu stellen. „Wir hatten auf einige Teilnehmer mehr gehofft, sind aber dennoch zufrieden“, sagte Hans Ludwig Altes, einer der Organisatoren des Laufes. „Auf geht’s. Es sind nur noch acht Kilometer“, schrie eine Zuschauerin dem vorbeieilenden Feld am Sportplatz zu. Bereits nach den ersten 200 Metern konnte der spätere Sieger, Tim Könnel (TuS Heltersberg), einige Meter zwischen sich und seine Verfolger Alexander Barnsteiner (LLG Landstuhl) und Lokalmatador Jonas Janzer (LSC Athlon Kusel) herauslaufen und diesen Vorsprung bis zum Ziel kontinuierlich ausbauen. Die Stoppuhr der Zeitnehmer zeigte gerade 30 Minuten, als Könnel auf die Ehrenrunde auf dem Sportplatz ging. Mit großen Schritten überquerte er nach 30: 26 Minuten die Ziellinie und ließ sich, zumindest für den Moment, atemlos ins Gras fallen. „Der Schluss war schon hart, der Feldweg, und dann das steile Stück zum Ziel“, gestand der Sieger und ergänzte lachend: „Wenn nur die Treppen nicht wären.“ Diese seien ihm allerdings durch die lauten Zuschaueranfeuerungen gar nicht so schlimm vorgekommen. Das Flair der Strecke bewunderte auch Alexander Barnsteiner, der rund zwei Minuten (32:10) nach Könnel als Zweiter die Ziellinie überquerte. „Der Lauf hat nicht nur wegen der Treppen seinen Reiz, auch die verwinkelten Gassen sind einfach toll. Da macht das Laufen Spaß.“ Sein Treppenlauf-Debüt gab Jonas Janzer vom LSC Athlon Kusel. „Ich hatte es mir nicht so hart vorgestellt. Das merkt man ganz schön in den Waden und Oberschenkeln“, berichtete Janzer. Mit einer Zeit von 34:23 Minuten wurde er am Ende Dritter im Hauptfeld. Doppelt Grund zum Feiern hatte die Siegerin in der Frauenwertung. Jessica Kammerer gewann nicht nur das harte Rennen in Grumbach, sondern verbesserte mit ihrer Zieleinlaufzeit von 36:21 Minuten auch ihre eigene Bestmarke aus dem Jahr 2011 um über eine Minute. „Eigentlich war ich noch müde von einem Lauf in St. Ingbert. Dass es so gut geht, hätte ich nicht gedacht“, kommentierte Kammerer lächelnd ihre Leistung. In der Frauenwertung verwies sie damit Andrea Groch (TSG Kaiserslautern) und Ribana Bauser von der LLG Landstuhl auf die Plätze zwei und drei. Doch auch aus dem Landkreis zeigten einige Läufer gute Leistungen: So belegten Marco Wißmann (TV Offenbach-Hundheim) und Carsten Heil von der LG Ohmbachsee den neunten und zehnten Rang in der Gesamtwertung. Bei den Frauen wurde Margit Krennrich, ebenfalls vom TV Offenbach-Hundheim, Fünfte. Trotz sinkender Teilnehmerzahl wollen die Organisatoren die Veranstaltung künftig weiter ausbauen. „Wir haben ein tolles, eingespieltes Team und mittlerweile die Erfahrung“, lobt Altes das Engagement der insgesamt 90 Helfer, und vielleicht werden es im nächsten Jahr wieder ein paar Läufer mehr sein. (hlr)

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