Kreis Kusel Was das Netzwerk Kindeswohl und Kindergesundheit tut

Bei Krabbelgruppen sei der Andrang groß.
Bei Krabbelgruppen sei der Andrang groß.

Das Netzwerk Kindeswohl und Kindergesundheit des Landkreises Kusel ist 2008 infolge des Landeskinderschutzgesetzes entstanden. Dieses schreibt den Aufbau von lokalen Netzwerken vor, um verschiedene Fachbereiche wie die Jugendhilfe, Familienberatung, das Gesundheitswesen und Schulen zu verknüpfen und durch Prävention das Kindeswohl zu fördern.

Koordiniert wird das Kuseler Netzwerk vom Kreisjugendamt, von 2008 bis Februar vergangenen Jahres war Michael Heil-Habermann Koordinator. Arbeitskreise zu verschiedenen Themen wie Schulabsentismus, Kinderschutzfachkräfte oder Umgang mit Smartphones und anderen digitalen Medien wurden ins Leben gerufen, bei denen Fachkräfte mitwirken, sich austauschen und beraten konnten, erzählt Heil-Habermann, der noch in geringem Umfang für das Jugendamt tätig ist. Dabei sei beispielsweise die Broschüre zum Umgang mit Schulabsentismus entstanden.

Berichten über „Bauchweh-Geschichten“

Bei einer pseudonymisierten Fallberatung hätten Fachkräfte alle paar Monate die Möglichkeit, „erlebte Bauchweh-Geschichten“ in Bezug auf ein Kind vorzustellen. Zudem finde einmal jährlich eine Netzwerkkonferenz in der Fritz-Wunderlich-Halle mit Fachvorträgen statt. Zwischen 80 und 500 Fachleute, etwa aus den psychosozialen Berufsgruppen, von Schulen und Kitas – im Landkreis und darüber hinaus – kommen dabei zusammen, wie er sagt.

2020 und 2021 habe die Konferenz coronabedingt online stattgefunden, im vergangenen Jahr entfiel sie aufgrund der unbesetzten Stelle des Koordinators. „Wir hatten jemanden, der ist aber nicht gekommen“, berichtet Jugendamtsleiter Marc Wolf von der Suche nach einer Nachfolge. Nun sei zwar eine interne Lösung gefunden, allerdings müsse zunächst deren Nachbesetzung geklärt werden. Wann der neue Netzwerkkoordinator seine Stelle antritt, ist unklar. Wolf sagt, er hoffe, dass es in diesem Jahr wieder eine Konferenz gibt.

Großer Andrang etwa bei Krabbelgruppen

Dass es einen erhöhten Beratungsbedarf seit der Pandemie gibt und es den Kindern und Jugendlichen schlechter geht, hätten ihm auch die Beratungsstellen signalisiert, erzählt Heil-Habermann. Den erhöhten Bedarf merke er auch im Rahmen der Frühen Hilfen durch das Bundes-Aktionsprogramm „Aufholen nach Corona“. Die Nachfrage etwa für die Eltern-Kind-Gruppe sei groß. „Es wirkt, als habe es noch nie Krabbelgruppen gegeben.“

Info

Infos zum Netzwerk gibt es im Internet unter www.kindeswohl-landkreis-kusel.de/startseite.html.

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