Kreis Kusel Von Art und Weise enttäuscht

Medard. Benedikt Bernd, seit Sonntag nicht mehr Coach des Fußball-Bezirksligisten SV Medard, hat auf unsere Berichterstattung vom Dienstag reagiert („Neuer SVM-Coach führt sich mit einem Sieg ein“). Erst dort, sagt Bernd, habe er erfahren, dass anscheinend seine öffentliche Stellungnahme zur Kritik von Vereinschef Bernd Deutschler „das I-Tüpfelchen in Bezug auf meine Freistellung darstellte“.

Am Sonntagmorgen sei er vor der Partie des SV Medard gegen die SG Alsenztal von Deutschler telefonisch darüber in Kenntnis gesetzt worden, „dass ich mit sofortiger Wirkung freigestellt werde“, sagt Benedikt Bernd. Auf seine Frage, warum nicht bis nach dem Spiel gewartet worden sei, um ihm Gelegenheit zu geben, sich von der Mannschaft zu verabschieden, habe er nur die Antwort erhalten, dass es sich um einen Beschluss des Vorstandes handele und er, Deutschler, lediglich der Überbringer sei. Erst aus der RHEINPFALZ habe er am Dienstag erfahren, dass wohl seine Replik auf Deutschlers Kritik am Training das I-Tüpfelchen dargestellt habe, so Bernd weiter. Deutschler hatte vor zwei Wochen, vor dem 5:0-Erfolg gegen Hohl Idar-Oberstein, moniert, dass die Mannschaft „nahezu ausschließlich offensiv trainiert und die Abwehrarbeit vernachlässigt“ habe. Daraufhin hatte Bernd entgegnet, dies sei „die Aussage des Vereinschefs, der nie ein Training gesehen hat“. Die folgende Partie gegen Idar-Oberstein war die letzte für Benedikt Bernd als SVM-Trainer, vor vier Tagen erhielt er die Freistellung. Allerdings war Bernd schon einmal enttäuscht worden: vor gut zwei Monaten, als ihm mitgeteilt worden war, dass sein zum Saisonende auslaufender Vertrag nicht verlängert wird. Auch dies sei telefonisch geschehen, und auch nicht durch ein Vorstandsmitglied. Dass er auf diese Art und Weise unterrichtet worden sei, das habe nicht „zu dem eigentlich guten Verhältnis mit dem Verein“ gepasst. Zudem kritisiert Bernd den Zeitpunkt, den der Verein – „wohl bewusst,“, wie der 28-Jährige vermutet – gewählt hatte. Den 1. Februar, „einen Tag nach der festgelegten Wechselfrist, um zu verhindern, dass ich selbst aktiv werde und unter diesen Umständen den Verein vorzeitig verlassen könnte“, sagt Bernd. „Denn somit hätte der SVM vor Vertragsende ohne Trainer und auch mit einem Spieler weniger dagestanden.“ Dadurch sei ihm „eine vernünftige Auseinandersetzung mit der Situation und damit eine Wahlmöglichkeit genommen“ worden. Dennoch sei für ihn nach einem Gespräch mit Deutschler klar gewesen, dass er seine „ganze Kraft in den Nichtabstieg des SV Medard“ investieren wolle. „Angesichts des über die letzten zwei Jahre guten Verhältnisses mit dem Vorstand und der Mannschaft finde ich es schade, dass das Vertragsverhältnis auf diese Weise auseinander bricht“, bedauert Bernd. Seinen ehemaligen Teamkollegen wünsche er, dass es noch zum angestrebten Klassenverbleib reicht. (red)

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