Nebenbei bemerkt Vom netten Empfang und dem zweiten ersten Arbeitstag

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Etwas nervös, aufgeregt und vor allem gespannt darauf, was mich erwartet. Das beschreibt meine Gefühlslage am ersten Arbeitstag in der Kuseler Redaktion Anfang der Woche am ehesten. So wird es wohl jedem ergehen, der neu in ein Team kommt, sich mit den Arbeitsabläufen vertraut machen und neu einarbeiten muss.

Mir ging es schon einmal so, als ich vor rund acht Jahren erstmals die Redaktionsräume in der Kuseler Bahnhofstraße betreten habe und wenig später von den Redakteuren zu den ersten Terminen geschickt wurde – zuerst als Praktikant, später als freier Mitarbeiter: die Einweihung des Feuerwehrgerätehauses in Bosenbach (der erste größere Text), eine Bierkrug-Reportage bei der Kuseler Herbstmesse, Texte zur Fusion der Verbandsgemeinden Lauterecken und Wolfstein, die Diskussion um die Holzhackschnitzelheizung in Breitenbach, die Söhne Mannheims auf Burg Lichtenberg, ein Tornado im Südkreis, um nur einige zu nennen. Die Diskussionen und Gespräche mit den Menschen und Verantwortlichen vor Ort verliefen stets respektvoll – und in vielen Fällen sprach man sich denn auch mit dem personalisierten „Du“ an. Das ist hier so, belehrten mich damals die Redakteure. Störend ist dies ebenfalls nicht.

Das alles ist Jahre her, olle Kamellen, wird der ein oder andere sagen. Eines jedoch ist geblieben: Damals wie heute war der Empfang im Kuseler Land freundlich. Das gab mir am zweiten ersten Arbeitstag hier ein positives Gefühl. Natürlich ist nicht alles fremd: Den Weg nach Kusel finde ich ohne Navi, die Redaktion ist noch dort, wo sie war, und der Metzger des Vertrauens kredenzt noch immer die vertraute Mittagswurst – wenn auch sonst die meisten Geschäfte corona-bedingt geschlossen sind. Und beim Neujahrsgespräch in Waldmohr beispielsweise traf ich mir noch bekannte Gesichter.

Drei Jahre ist es her, dass ich zuletzt für die Westricher Rundschau gearbeitet habe, damals im Volontariat, wie bei den Journalisten die Ausbildung zum Redakteur oder zur Redakteurin heißt. Die vergangenen zwei Jahre verbrachte ich dienstlich in Zweibrücken, einer Stadt mit rund 34.000 Einwohnern. Nach tollen Eindrücken, interessanten Geschichten und Begegnungen mit beeindruckenden Menschen geht’s nun wieder zurück zu den journalistischen Wurzeln in die kleinste Kreisstadt Deutschlands und deren Landkreis. Ich bin davon überzeugt, es wird nicht langweilig werden. Denn eines habe ich bereits vor Jahren gelernt: Wer glaubt, der Landkreis Kusel sei ein ödes Fleckchen Erde, auf dem nichts passiert, der irrt sich. Sollten wir uns in der Stadt oder im Kreis – ich werde häufiger im Südkreis unterwegs sein – über den Weg laufen, sprechen Sie mich gerne an. Oder schicken Sie mir eine E-Mail. Ich freue mich auf viele Begegnungen und interessante Gespräche.

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