Kusel Ukrainer: Zu wenige Plätze für Sprachkurse und Schwierigkeiten bei Berufsanerkennung

Das Jobcenter Kusel ist eines von 104 in Deutschland, die von Kommunen selbstständig und damit nicht in einer Kooperation mit de
Das Jobcenter Kusel ist eines von 104 in Deutschland, die von Kommunen selbstständig und damit nicht in einer Kooperation mit der Agentur für Arbeit geführt werden. 406 gibt es insgesamt.

„Die Erwartungshaltung, dass die ukrainischen Flüchtlinge unser Fachkräfteproblem lösen, hat sich nicht bewahrheitet“, sagt Steffen Buschauer, stellvertretender Leiter des Jobcenters Kusel. 15 bis 20 Ukrainer seien bis jetzt nachhaltig in den Arbeitsmarkt integriert worden. Woran es oft scheitere, sei die Sprache, erklärt Jobcenter-Geschäftsführer Peter Simon. Viele absolvierten zuerst einen Sprachkurs, allerdings gebe es nicht genügend Plätze.

Manche hätten auch geglaubt, dass der Krieg schnell beendet werde und sie zurück nach Hause könnten. Je länger der Krieg andauere, umso mehr wachse die Bereitschaft bei den Ukrainern, hier dauerhaft Arbeit finden zu wollen, erklärt Buschauer. Schwierig gestalte sich die Berufsanerkennung. Auffällig: Viele der Frauen hätten eine gute bis sehr gute Ausbildung, in der Praxis jedoch nicht in ihrem Beruf beziehungsweise lediglich im Helferbereich gearbeitet.

Kommunikation funktioniert gut

Denn es sind vor allem Frauen, meist mit ihren Kindern, die aus der Ukraine nach Deutschland gekommen sind. Das Kuseler Jobcenter betreut 420 Personen zwischen 15 und 65 Jahren – davon sind 265 weiblich. Hinzu kommen 230 Kinder. Mit allen Personen über 15 Jahren ist ein Profiling gemacht worden.

Die Kommunikation mit den Ukrainern funktioniere trotz der Sprachbarriere erstaunlich gut, sagt Buschauer. Mit einem anderen Jobcenter sei ein Antrag in ukrainischer Sprache entwickelt worden. Viele würden selbst einen Dolmetscher mitbringen, eine Mitarbeiterin beherrsche außerdem die Sprache und könne im laufenden Geschäft mal übersetzen. Teilweise brächten die Ukrainer auch schon Dokumente auf Deutsch mit, die sie bereits in ihrem Heimatland übersetzen ließen, erzählt Buschauer.

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