Kreis Kusel TSG-Tormaschinerie nicht zu stoppen
THALLICHTENBERG. Klare Sache für den Derby-Favoriten: Mit dem 7:1 (3:1)-Erfolg über die SG Pfeffelbach-Herchweiler bleibt die TSG Burglichtenberg weiterhin hart dran an B-Klassen-Primus VfB Reichenbach II. Wachgerüttelt durch einen frühen Rückstand, startete die TSG-Tormaschinerie gestern Nachmittag mal wieder richtig durch. Am Sieg war längst nicht mehr zu rütteln, als Fabian Schmidt das Resultat mit einem 13-Minuten-Hattrick in die Höhe schraubte.
Sebastian Strauß war nach dem Abpfiff blendend drauf. In bester Feierlaune piekste der TSG-Coach seinen Co. mit Nadelstichen wegen dessen angeblich mangelhaften Freistoß-Fähigkeiten: Wenn der Philip Steuer Richtung ruhender Ball anläuft, landen die Bälle entweder auf dem Burggelände oder schlagen bei Baumholder ein, war Strauß’ Gefrotzel zu entnehmen. Jetzt habe Steuer mal einen Zufallstreffer gelandet. Der aber war klasse anzusehen. Aus 18 Metern zirkelte der spielende Co-Trainer die Kugel in die rechte Torecke und markierte das 2:1 für seine Farben. Passiert war’s in der 21. Minute – so lange dauerte es, bis die Hausherren gestern in Führung gingen. Früh hatten sie angedeutet, dass keinesfalls Versteck gespielt wird: Christian Reiser – der als Ruhepol, Abwehr-Chef und Aufbau-Stratege eine Klasse-Partie bot – war schon nach zweieinhalb Minuten vor Gegners Tor aufgetaucht. Sein Kopfball fand unten rechts Halt, wo der abgetauchte SG-Keeper Kai Schimmele und der Pfosten gemeinsame Sache machten, Reisers Ball entschärften. „Wir haben die erste Viertelstunde etwas verschlafen“, räumte Strauß später ein. In der Tat. Plötzlich führten die Gäste. Bei einem sehenswerten Zug spielte Christoph Schummel Vorbereiter und Vollstrecker, der Assist gebührt Stürmer Marc Müller, der per Bauerntrick prima Bahn geebnet hatte. Die Führung in der zehnten Minute egalisierte jedoch schon sechs Minuten später Felix Umlauft. Als Steuer seinen Freistoß versenkt und acht Minuten später nachgelegt, SG-Spielertrainer Christian Wallerus das Leder abgeluchst und eiskalt vollendet hatte, war die Partie praktisch gelaufen. Guten Gewissens konnten die Gastgeber nach Wiederanpfiff ein, zwei Gänge zurückschalten. Die SG war nun optisch überlegen, spielte auch phasenweise recht gefällig. Echte Gefahr ging davon aber nicht aus. Und die TSG-Equipe, die konterte mal eben auf eigenem Terrain. Die ohnehin bärenstarke Offensiv-Abteilung hat noch einmal Zuwachs bekommen. In seinem zweiten Spiel für die TSG wirbelte gestern Jusufu Boikai Barclay. Klein, wendig, pfeilschnell präsentierte sich der schwarze US-Amerikaner aus Baumholder bei seiner Heim-Premiere. Seine starke Vorstellung krönte er nach mehreren Versuchen mit dem 4:1. Da lief die 57. Minute – und erst drei Minuten zuvor hatte sich die TSG bemüßigt gefühlt, endlich mal wieder hochzuschalten und etwas nach vorn zu tun. Daran schien die Mannschaft um Kapitän Lukas Längler dann richtig Gefallen zu finden. Während die Gäste zusehens müde wurden, hatte der Vizemeister noch reichlich Kohle in Reserve. Vor allem der Torjäger vom Dienst legte jetzt einige Schippen drauf. Fabian Schmidt war nach guter erster Hälfte eine Weile abgetaucht, hatte sich wohl für den Endspurt gesammelt. Der fiel grandios aus: Dreimal ging die Post nach vorn ab, dreimal brauste Schmidt heran, um abgewehrte Bälle zu veredeln und daraus einen Hattrick zu zaubern. Als er nach handgestoppen 47,28 Minuten Spielzeit in Hälfte zwei den Ball in die Maschen setzte, waren 13 Minuten seit seinem erstem Treffer verstrichen. SG-Coach Christian Wallerus blieb nicht viel, als der tollen TSG-Offensive Tribut und Lob zu zollen. „Da hatten wir – ohne Defensivspieler – nichts entgegenzusetzen. Wir können derzeit die Ausfälle nicht kompensieren.“