Kreis Kusel SVN im Tal der Tränen

Sinnbild für die Stimmungslage beim SVN: Nach der verlorenen Partie gegen Eppenbrunn hatte nicht nur SVN-Keeper Joshua Purket mi
Sinnbild für die Stimmungslage beim SVN: Nach der verlorenen Partie gegen Eppenbrunn hatte nicht nur SVN-Keeper Joshua Purket mit seinen Emotionen zu kämpfen.

«Nanzdietschweiler». Das war es dann wohl. Sollte kein anderes Team noch aus der Landesliga zurückziehen, steigt der SV Nanz-Dietschweiler in die Bezirksliga ab. Gegen die SG Eppenbrunn hätte der SVN gestern Nachmittag zwingend gewinnen müssen, um die Chance auf den Klassenverbleib zu wahren. Am Ende hieß es 1:3 (1:0) für die Gäste.

„Ist das bitter. Jeder Abstieg tut weh, aber dieser hier besonders“, sagte SVN-Trainer Jochen Pfaff und konnte dabei die Tränen der Enttäuschung und Verzweiflung kaum zurückhalten. Doch wer mag es ihm verübeln, hatte seine Elf doch den letzten Strohhalm in Richtung Klassenverbleib quasi selbst abgeknickt. Die Ausgangslage war klar: Um den Klassenverbleib doch noch schaffen zu können, hätte der Tabellenvorletzte SV Nanz-Dietschweiler mindestens noch die SG Eppenbrunn überholen müssen – und dazu wäre ein Sieg im gestrigen Heimspiel unabdingbar gewesen. Aber bekanntlich ist Fußball kein Spiel der Konjunktive, sondern der harten Fakten. Und da stand nach 90 Minuten die Drei bei den Gästen aus Eppenbrunn und eben nur eine Eins aufseiten der Heimelf. Dabei hatte alles maßgerecht begonnen. Die erste Chance hatten zwar die Gäste, als die SVN-Hintermannschaft dem Eppenbrunner Spielmacher Kai Hildebrandt rund 20 Meter vor dem Tor zu viel Platz ließ, Hildebrandt aber weit über den Kasten schoss (9.). Nach etwas mehr als einer halben Stunde war es SVN-Mittelfeldtank Eduard Deschtschenja, der eine Freistoß-Flanke des sehr guten Neuzugangs Philip Adam Cave per Kopf zum 1:0 in die Maschen wuchtete (33.). Bis zur Pause sah es so aus, als sollte der SVN seine letzte Chance nutzen. Sechs Minuten nach dem Wechsel aber kamen die Gäste aus heiterem Himmel zum Ausgleich. Innenverteidiger Niklas Wenz unterschätzte einen langen Ball, sein Gegenspieler Mounir Rabahi spekulierte erfolgreich auf diesen Fehler, tauchte mutterseelenallein vor SVN-Keeper Joshua Purket auf und schob die Kugel zum 1:1 ins Netz . Purket, der alles in allem eine gute Leistung bot und unter anderem zwei Freistöße von Kai Hildebrand hervorragend parierte, konnte in dieser Szene nichts ausrichten. Der SVN gab sich zwar nicht auf, ließ aber einige hochprozentige Torchancen liegen. Alleine Angreifer Jonas Fehrentz hatte die neuerliche Führung gleich dreimal auf dem Fuß, vergab aber jeweils kläglich. Und so sollte sich die alte Fußballerweisheit bewahrheiten: Wer vorne Großchancen reihenweise liegen lässt, wird irgendwann bestraft. Besonders hart traf diese Strafe gestern SVN-Kapitän Simon Holzhauser: Dessen leichtfertigen Ballverlust in der eigenen Hälfte bestraften die Gäste sofort in Person von Maximilian Kochmann, der den Angriff zum 1:2 aus Gästesicht abschloss (65.). Und als Nicolas Eichhorn einen weiteren Abwehrfehler zum 1:3 ausnutzte (86.), war die Messe endgültig gelesen. Der SVN warf zwar noch einmal alles nach vorne, doch das gegnerische Tor schien schier vernagelt zu sein. „Wir steigen als Einheit ab“, versuchte Pfaff noch etwas Positives aus der sportlichen Misere zu ziehen. „Denn eines kann ich den Jungs nicht vorwerfen – dass sie nicht gekämpft hätten. Wir haben auch heute wieder alles reingehauen.“ Doch Pfaff weiß auch, dass Einsatz alleine eben nicht ausreicht: „Wenn man so viele Chancen hat und daraus so wenig macht, ist das halt auch eine Frage mangelnder Qualität in der Offensive. Das muss man halt auch so deutlich sagen.“ So spielten sie SV Nanz-Dietschweiler : Purket - Simon Holzhauser (65. Kopp), Daniel Deschtschenja, Wenz, Daniel Holzhauser - Daniel Stemler, Groß, Eduard Deschtschenja, Cave, Fehrentz (65. Wallerus) - Lenhardt (65. Straßer) Tore: 1:0 Eduard Deschtschenja (33.), 1:1 Rabahi (51.), 1:2 Kochmann (65.), 1:3 Eichhorn (86.) - Gelbe Karten: Simon Holzhauser, Groß - Bleck - Beste Spieler: Cave, Eduard Deschtschenja - Hildebrandt, Rabahi - Zuschauer: 84 - Schiedsrichter: Bauer (Neuhofen)

x