Kreis Kusel SVK spielt Zünglein an der Waage

GLAN-MÜNCHWEILER. Die Zitterpartie geht weiter: Womöglich reicht ja Platz 15 für ein Last-Minute-Ticket zur neuen A-Klassen-Saison. Doch das hieße, über das Saisonende hinaus zum hilflos Zuschauen und Daumendrücken verdammt sein. So wie so: Aus eigener Kraft geht nichts mehr für den TuS Glan-Münchweiler – Schützenhilfe ist nötig zum erhofften Ligaverbleib. So muss der TuS morgen (15 Uhr) den SV Kohlbachtal schlagen – und danach auf Unterstützung eben jenes Teams am letzten Spieltag hoffen.

Der Spielplan will es so: Der SV Kohlbachtal spielt Zünglein an der (Abstiegs-)Waage in der A-Klasse Mitte: Heute ist das Team um Trainer Benjamin Cloß beim TuS Glan-Münchweiler zu Gast. Und empfängt am kommenden Samstag den SV Brücken. Damit spielt der SVK eine Schlüsselrolle. Da hilft nur eines, um ja nicht in den Ruch zu gelangen, dem einen oder anderen die Steigbügel zu halten: Zweimal noch richtig Gas geben. „Werden wir“, verspricht Cloß. „Für die Situation, in der die beiden sind, sind sie ja selbst verantwortlich – und nicht wir“, sieht der Trainer keinerlei Problem in der brisanten Konstellation kurz vor Rundenschluss. Trotzdem will Cloß eines tunlichst vermeiden: Seine Mannschaft dem leisesten Verdacht auszusetzen, Schmu getrieben zu haben. Ganz abgesehen von möglichen Vorwürfen, die sich die Kicker des Klubs aus Altenkirchen und Dittweiler selber machen müssten, sollten sie in einer der beiden Partien völlig danebenliegen. „Wir wollen ganz einfach noch zweimal gewinnen“, gibt Cloß eine klare Vorgabe aus. Das gilt vor allem mit Blick aufs eigene Punktekonto: Mit zwei Erfolgen käme der SVK noch auf 39 Punkte. „Das wären zwei mehr als in der vergangenen Saison und somit eine Verbesserung. Genau das wollen wir“, sagt der Coach klipp und klar. Kann die Mannschaft dies umsetzen, so wäre das ein guter Abschluss für eine Saison, die Cloß als „insgesamt okay“ bezeichnet. „Klar hätten wir vier, fünf Punkte mehr holen können. Aber immerhin: Wir haben gegen die Großen immer gut ausgesehen, hätten beispielsweise gegen den TuS Jettenbach gewinnen müssen.“ Angesichts der angespannten personellen Situation und der Stärke der Gegner habe sich der SVK wacker geschlagen. „Wir waren ja vor der Runde Abstiegskandidat Nummer eins. Und wir hatten praktisch keine Neuzugänge. Insofern war das wirklich okay“, sagt der Trainer, der schon auf die kommende Saison schaut, in der das Team zusammenbleibt und sich zudem auf einige neue Kräfte freuen darf. Noch mal Kräfte frei machen will der TuS Glan-Münchweiler auf den beiden letzten Saison-Etappen. Noch ist nicht ja aller Tage Abend – wenn auch die Niederlage in Brücken die Situation mächtig verschärft hat. „So ist halt Fußball“, sagt Andre Reidenbach rückblickend auf eine Partie, in der sein Team gut ins Spiel gekommen war, fünf, sechs Chancen hatte. „Die hatten eine – der Kopfball nach einer Ecke kurz vor der Pause“, konstatiert der Spielertrainer. Die zweite Hälfte habe dann einem Handballspiel geglichen: Die Gastgeber eingeigelt im Strafraum, der TuS lauernd drumherum, auf der Suche nach der Lücke. „Es hat halt nicht gereicht.“ Reidenbach hatte sein Team eindringlich vor der Brücker Stärke bei Standards gewarnt – vergebens. Einmal nicht aufgepasst, und schon war’s passiert. Dann hatte die Maurer-Taktik von Reidenbachs Ex-Team Erfolg. So ärgerlich das aber auch gewesen sein mag: Der Blick geht nun erneut nach vorn. Darauf, über den kommenden Sonntag hinaus die vage Hoffnung auf einen Relegationserfolg des Liga-Zweiten zu bauen, könne man beim TuS Glan-Münchweiler gerne verzichten. „Warum sollten nicht die anderen noch stolpern“, sagt der Trainer. Neben den Brückern ist auch die Reserve von Nachbar-Klub SV Nanz-Dietschweiler noch im Rennen. Beide haben 26 Zähler auf dem Konto, deren zwei hinkt der TuS derzeit hinterher. Doch wie man es auch dreht: Der TuS muss einfach gewinnen, da redet Reidenbach Klartext. „Wir haben ja zuletzt gezeigt, dass es durchaus geht, haben recht gut gespielt.“ Aber die Chancenverwertung, die sei eben leider allzu dürftig. Morgen aber muss es klappen. Versuchen wird es in etwa dieselbe Mannschaft wie in Brücken, nachdem mit Dominik Frei noch nicht wieder zu rechnen ist. (cha)

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