Dunzweiler Standort noch unklar: Zwei Korbinian-Apfelbäume für die Gemeinde
Der bayerische Pfarrer Korbinian Aigner engagierte sich nicht nur in der Kirche, sondern auch in der Landwirtschaft, erläuterte der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, Ralf Klotz. Außerdem interessierte er sich für Politik, was ihm in der NS-Zeit zum Verhängnis wurde. In der Kirche und im Religionsunterricht sprach er sich offen gegen Adolf Hitler und den aufkeimenden Nationalsozialismus aus. Der Pfarrer wurde verraten und ins Konzentrationslager (KZ) nach Dachau gebracht.
Dort, in der Landwirtschaft eingesetzt, gelang es ihm, vier neue Apfelsorten zu züchten, die er sinnigerweise KZ-1, -2, -3, -4 nannte. Der Geistliche überlebte das KZ und kehrte an seine Pfarrstelle zurück. Er kümmerte sich weiter um seine Züchtungen. Aigner wurde zudem Vorsitzender des Bayerischen Landesverbands für Obst- und Gartenbau. Des Pfarrers Apfelsorten blieben bis auf KZ-3 nicht erhalten. Diese wurde 1985 zu Ehren des Züchters in Korbiniansapfel umbenannt.
Um an das Tun des Pfarrers zu erinnern, sollen nun zwei Apfelbäume in Dunzweiler gepflanzt werden. Deren Pflege wird laut Klotz der Obst-und Gartenbauverein übernehmen. Die Ratsmitglieder nannten als mögliche Standorte den Rand des Waldfestplatzes, die Rabatten an der evangelischen Kirche, die Wiese am Dorfgemeinschaftshaus und der Platz an der Luftmessstation. Die Ratsmitglieder bevorzugten einen Standort in der Ortsmitte, auch weil dort die Vandalismus-Gefahr geringer sei. Der Bauausschuss soll nun die Entscheidung treffen.