Kreis Kusel „Sofort zeigen, wer Herr im Haus ist“

Herausragende B-Note: Eduard Deschtschenja in der Partie gegen Bundenthal.
Herausragende B-Note: Eduard Deschtschenja in der Partie gegen Bundenthal.

«Nanzdietschweiler». Über dem Landesliga-Heimspiel des SV Nanz-Dietschweiler gegen Bezirksliga-Aufsteiger Karadeniz Bad Kreuznach liegt ein dunkler Schatten. Bei dem tragischen Traktor-Unfall der „Nanzwillerer Straußbuwe“ am vergangenen Sonntag (wir berichteten) wurden auch Familienangehörige der Landesliga-Kicker verletzt. Doch morgen ab 17.30 Uhr soll das Sportliche im Vordergrund stehen – zumindest für 90 Minuten.

Eigentlich sollte es ein Kerwespiel sein. Doch das Fest in Nanzweiler wurde abgesagt, denn als der SVN am vergangenen Sonntag gegen Bundenthal um Zählbares kämpfte, war der Anhänger eines Traktorgespanns, mit dem die Straußjugend aus Nanzweiler unterwegs war, in einem Verkehrskreisel in Glan-Münchweiler umgekippt. Dabei waren 27 Personen zum Teil schwer verletzt worden (siehe auch Lokalseite 1). „Natürlich war und ist der Unfall ein Thema innerhalb der Mannschaft. Unter den Verletzten sind auch Geschwister von Spielern“, berichtet SVN-Coach Jochen Pfaff. „Wir haben aber am Dienstag lange über das Thema gesprochen und sind uns einig, dass wir das morgen für 90 Minuten ausblenden müssen – danach aber sehen wollen, wie wir als Mannschaft helfen können“, fügt der Coach hinzu. Doch zurück zum sportlichen Geschehen: Dort sieht es bislang ganz gut aus, was der SV Nanz-Dietschweiler auf den Rasen bringt. Auf heimischem Geläuf ist der SVN in dieser Saison gar noch ungeschlagen. Zum Auftakt gab es ein 0:0 gegen den TSC Zweibrücken, gegen Rodenbach wurde ein vielumjubelter 2:1-Sieg eingefahren, und das Duell mit den Sportfreunden aus Bundenthal endete am vergangenen Wochenende mit einem erneuten torlosen Remis. Vieles spricht dafür, dass auch nach dem kommenden Spiel die Heimweste des SVN weiß bleibt, denn Karadeniz Bad Kreuznach steht bislang noch komplett ohne Zählbares da. Das Torverhältnis von 2:15 spricht ebenfalls nicht gerade für den Verein, der am Ende der vergangenen Saison als Meister der Bezirksliga Nahe in die Landesliga aufgestiegen war. Pfaff weiß den Gegner nicht so recht einzuschätzen. „Fußballerisch sind die sicher nicht schlecht – auch wenn sie einige Abgänge zu verkraften hatten. Aber nicht umsonst sind sie in der Bezirksliga Meister geworden.“ Allerdings scheine es so, als sei die Elf aus Bad Kreuznach in der neuen Spielklasse noch nicht so recht angekommen. „Und wir wollen sie auch morgen nicht ankommen lassen, sondern vom Anpfiff weg zeigen, wer Herr im Haus ist“, gibt sich Pfaff kämpferisch. Ein weiterer Heimsieg wäre ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung, denn am Tabellenende stehen aktuell drei Mannschaften, die allesamt noch nicht einen Punkt auf der Habenseite verbuchen konnten – neben Karadeniz Bad Kreuznach die SG Eppenbrunn und die VB Zweibrücken. „Bei einem haben wir es selbst in der Hand, dass das auch so bleibt. Bei den anderen müssen wir auf gute Ergebnisse aus unserer Sicht hoffen. Wenn alles perfekt läuft, könnten wir am Wochenende schon einen Acht-Punkte-Abstand zwischen uns und die Abstiegsregion bringen“, hofft der Coach. Personell plagen Pfaff derzeit wenig Sorgen. Nur Daniel Deschtschenja und Andreas Urschel fallen definitiv aus. Wie die Aufstellung aussehen wird, weiß Pfaff aber trotzdem noch nicht so genau: „Ich habe zwar das Grundgerüst im Kopf, spiele aber mit dem Gedanken, auf ein, zwei Positionen Veränderungen vorzunehmen. Da warte ich aber das Abschlusstraining ab, wer sich da eventuell besonders anbietet. Am System wird sich im Vergleich zu den vergangenen Spielen vermutlich wenig ändern.“

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