Wiesweiler Rat bewertet Photovoltaik-Pläne des Unternehmens Pionext positiv

Der Gemeinderat hat nun das Bebauungsplanverfahren für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage angestoßen.
Der Gemeinderat hat nun das Bebauungsplanverfahren für eine Freiflächen-Photovoltaikanlage angestoßen.

Die Sonne als Energielieferant nutzen. Das könnte in Wiesweiler bald Realität werden. Das Unternehmen Pionext möchte auf der Gemarkung der Nordkreis-Gemeinde eine Photovoltaik-Freiflächenanlage errichten. Der Gemeinderat steht dem Projekt positiv gegenüber.

Es ist ein recht großes Vorhaben, das von Pionext geplant wird. Im Bereich „Oberste Laschbach“, zwischen der Ortsmitte und den Gemeinden Offenbach-Hundheim und Buborn gelegen, möchte Pionext auf Privatflächen eine bis zu 17,8 Hektar große PV-Anlage errichten. Pionext-Mitarbeiter Philip Müller erläuterte im Gemeinderat, dass die Anlage pro Jahr bis zu 17,5 Millionen Kilowattstunden Strom erzeugen könnte – genug um bis zu 5000 Haushalte zu versorgen.

Möglicherweise werde die Anlage aber auch kleiner, da sich ein Teil der nicht vom Ort einsehbaren Fläche in einem landwirtschaftlichen Vorranggebiet befindet. „Hier müsste ein Zielabweichungsverfahren eingeleitet werden“, schilderte Müller. Zudem seien die Ergebnisse durchzuführender Umweltgutachten zu berücksichtigen. Beigeordneter Peter Eyben empfand „den schönsten Teil der Gemarkung“ vom Pionext-Mitarbeiter etwas abgewertet. Er sei zwar kein Gegner erneuerbarer Energien, aber durch eine solche Anlage werde die Landschaft „verschandelt“ und der Lebensraum für Tiere verkleinert.

Einnahmen für die Gemeinde

Obgleich die Anlage auf Privatflächen gebaut werden soll, würde die Gemeinde profitieren. Pro erzeugter Kilowattstunde Strom würde Wiesweiler 0,2 Cent erhalten. So sieht es das Erneuerbare-Energien-Gesetz vor. Neben den Einnahmen aus der Gewerbesteuer könnte die Ortsgemeinde folglich zusätzliche Einnahmen von mehr als 30.000 Euro pro Jahr verbuchen. Nicht möglich sei die Einspeisung des Stroms in das von Wiesweiler angestrebte Nahwärmenetz. Zudem seien derzeit Speicher noch nicht wirklich wirtschaftlich, betonte Müller auf Nachfrage aus dem Rat.

Der Gemeinderat hat in seiner Sitzung bei einer Gegenstimme nun einen Planaufstellungsbeschluss gefasst, der das Bebauungsplanverfahren einleitet. Das Projekt steht folglich noch am Anfang. Hinzu kommt, dass die ins Auge gefasste Fläche im Flächennutzungsplan der Verbandsgemeinde berücksichtigt sein muss. Dieser Plan wird allerdings derzeit neu erstellt – somit ist ein Erfolg des nun angestoßenen Projekts nicht sicher. Sollte dennoch alles reibungslos klappen, rechnet Pionext mit einer Baugenehmigung im Herbst 2024. Sofern dann im gleichen Jahr mit dem Bau begonnen werde, könnte die Anlage Mitte 2025 in Betrieb gehen.

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