Frohnhofen Ort zahlt Bürgschaft für gescheiterten Fohnhofener Dorfladen

Der Dorfladenladen in Frohnhofen schloss nach knapp drei Jahren wieder.
Der Dorfladenladen in Frohnhofen schloss nach knapp drei Jahren wieder.

Es war nur eine Information über eine vom ersten Beigeordneten Roger Gerhardt getroffene Eilentscheidung, die er im Ortsgemeinderat in einem knappen Satz mitteilte: „Wir haben nach Rücksprache mit der Kommunalaufsicht die Bürgschaft für den Dorfladen an die Kreissparkasse gezahlt.“

Tatsächlich handelte es sich um eine Bürgschaft über ein Darlehen von 41.000 Euro, das die Gemeinde gegenüber der Unternehmensgesellschaft (UG) „Dorfladen Frohnhofen“ eingegangen ist. Und die hatte sie nun entsprechend ihrer Haftungsverpflichtung zurückgezahlt. Mit dem Darlehen der Kreissparkasse hatte die UG unter anderem ihr erstes Warensortiment finanziert.

Mehr als 40.000 Bürger besuchen das Geschäft

Der Dorfladen in Frohnhofen war ein Vorzeigeprojekt. Im Februar 2020 war er feierlich eröffnet worden. Mehr als 100 Frohnhofener standen mit ihren Einlagen von je 250 Euro hinter dem Projekt. Sie waren stolz, stille Teilhaber der Unternehmensgesellschaft zu sein.

Noch im Januar 2021 sprachen die damaligen Geschäftsführerinnen gegenüber RHEINPFALZ von mehr als 40.000 Besuchern, die sie über ihre Kassenbons erfasst hatten. Selbst die Corona-Pandemie hätte für sie keinen Umsatzeinbruch bedeutet, sagten die beiden Führungskräfte knapp ein Jahr nach der Eröffnung.

600.000 Euro hat der Dorfladen gekostet

Auch das Land stand hinter der Gemeinde und ihrem Dorfladen. Aus dem Dorferneuerungsprogramm flossen in die Kohlbach-Gemeinde, die seit März 2018 anerkannte Schwerpunktgemeinde ist, rund 600.000 Euro an Landeszuschüssen.

Die Kosten waren im Dorfladen Frohnhofen höher als die Einnahmen.
Die Kosten waren im Dorfladen Frohnhofen höher als die Einnahmen.

Allein der Dorfladen, dessen Gesamtkosten sich auf rund 690.000 Euro belaufen hatten, wurde mit mehr als 450.000 Euro gefördert. Zusätzlich erhielt die Gemeinde aus dem Topf des EU-Leaderprogramms 55.000 Euro als Zuschuss für die Einrichtung der Ladenregale.

Vor allem Personal war zu teuer

Im November vergangenen Jahres dann das Aus. Der Dorfladen schloss. Die monatlichen Kosten, insbesondere die Personalkosten, waren wohl deutlich höher als die Einnahmen. Kurzum: Die Verantwortlichen zogen die Reißleine. Wie es nun weiter geht, ist derzeit völlig offen. Noch sitzt offensichtlich der Schock zu tief.

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