Kreis Kusel Nur am Start ist es eng
Matzenbach (hlr). 282 Teilnehmer bewältigten am Samstag beim Potzberglauf den 8,2 Kilometer langen Anstieg auf den König des Westrichs. Jeweils mit Streckenrekord siegten Jonas Lehmann (TuS Heltersberg, 28:56 Minuten) und Melanie Noll (TSV Annweiler, 33:41) beim 32. Potzberg-Berglauf (wir berichteten in der RHEINPFALZ am Sonntag).
„Mit der Teilnehmerzahl sind wir richtig zufrieden“, sagte Dieter Kratsch vom TuS Glan-Münchweiler. Bereits 30 Minuten vor dem Start herrschte in unmittelbarer Nähe zum Gimsbacher Dorfgemeinschaftshaus, dem Startpunkt des Rennens, Hochbetrieb. Während sich die Läufer alleine oder in kleinen Gruppen etwas aufwärmten, luden die Helfer im Akkord Kleiderbeutel in kleine Lastwagen, die unmittelbar nach dem Start zum Ziel verfrachtet wurden. „Das ist ein guter Service. Auf dem Potzberg zieht es immer so“, sagte eine Teilnehmerin. Unterdessen nötigte Mitorganisator Kratsch im Startbereich den Bürgermeister der Verbandsgemeinde Glan-Münchweiler, Klaus Schillo, zu einer Teilnahme im kommenden Jahr. „Aus der Nummer komme ich jetzt nicht mehr raus. Jetzt muss ich mitlaufen“, sagte Schillo später im Zielbereich. Nach dem Startschuss von Kuseline Jessica Ulrich wurde es eng auf der Strecke. Die Führungsfahrzeuge setzten sich nur langsam in Bewegung, so dass das Feld etwas ausgebremst wurde. „Das war nicht optimal, aber dann ging es ja flott weiter“, sagte der spätere Sieger Jonas Lehmann im Ziel. Der 26-Jährige ließ vom Start weg nichts anbrennen und setzte sich direkt ab. Einzig sein Teamkollege Tim Könnel konnte einigermaßen folgen. „Ich konnte ihn immer sehen, aber mehr war nicht drin“, schilderte der 21-jährige Könnel. Spannender wurde es im Kampf um Rang drei, bei dem Max Kirschbaum (LG Ohmbachsee) und Steffen Denu (TV Groß-Zimmern) um jede Sekunde kämpften. Nach 28 Minuten meldete Dieter Kratsch, dass der erste Läufer in Sicht ist. 56 Sekunden später überquerte Jonas Lehmann mit neuem Streckenrekord die Ziellinie. Ebenfalls unter der 30-Minuten-Marke blieb Tim Könnel (29:48). Max Kirschbaum entschied das Duell um Platz drei für sich und erreichte nach 32:45 Minuten das Ziel. „Das war das Maximum, was ich erreichen konnte. Aber Steffen (Denu) hat mich ganz schön gehetzt“, erläuterte Kirschbaum lachend. Nach zuvor langer Pause machte André Bour aus Rutsweiler/Glan eine Woche nach seiner Teilnahme am Rodenbacher Fackellauf sein zweites Rennen binnen einer Woche. Mit einer Zeit von 33:32 Minuten erreichte er als Fünfter und neun Sekunden vor der schnellsten Frau Melanie Noll das Ziel. „Ich bin jetzt wirklich platt und wäre wohl nicht an den Start gegangen, wenn der Lauf nicht vor der Haustür liegen würde“, sagte Bour. Eine tolle Leistung zeigte auch Karl-Peter Böshar (TuS Glan-Münchweiler, 35:30). Er wurde Vierter in der Altersklasse (AK) 45. Nur drei Sekunden später überquerte Patrick Cappel vom LSC Athlon Kusel als Fünfter der Hauptklasse die Ziellinie. „Man weiß ja, was auf einen zukommt. Aber das letzte Stück ist immer wieder hart“, sprach Markus Braband (LG Ohmbachsee) wohl seinen meisten Mitstreitern aus der Seele. Er benötigte für die 8,2 Kilometer lange Strecke, bei der 350 Höhenmeter absolviert werden mussten, 35:45 Minuten. Sein Mannschaftskollege Joachim Weingart sicherte sich in 39:18 Minuten den zweiten Rang in der AK 55. Der älteste Teilnehmer des Berglaufs bringt es auf stolze 80 Lenze: Ludwig Mesel (LC Bad Dürkheim) meisterte die Strecke in 57:48 Minuten. Im Ziel gab es traditionell Tee, Glühwein und – wenn gewünscht – einen Pfälzer Begrüßungsschnaps. „Es hat alles gut geklappt. Einzig, dass die Fahrzeuge auf dem letzten Kilometer den Berg herunterfahren, wenn noch der eine oder andere unterwegs ist, können wir nicht verhindern“, sagte Kratsch nach Zielschluss zufrieden.