Lauterecken-Wolfstein Neujahrsvorsätze (1): Was sich vier Menschen aus dem Nordkreis für das neue Jahr wünschen

Neujahrsbeginn in Wolfstein.
Neujahrsbeginn in Wolfstein.

Fußball und Jugendarbeit, Radfahren und Kirchenarbeit, Engagement für die Tafel sowie das kleine und große Theater sind die Leidenschaften jener aus der Verbandsgemeinde Lauterecken-Wolfstein, die wir nach ihren Neujahrsvorsätzen gefragt haben.

Daniel Hübner
Daniel Hübner

„Offen sein für Neues und mit der Zeit gehen“

Selbstreflexion das ganze Jahr über sowie ein offenes Ohr für konstruktive Kritik sind dem Jugendsozialarbeiter Daniel Hübner vom Jugendbüro Wolfstein wichtig. Privat habe er keine Vorsätze, da er sehr zufrieden und dankbar sei: Familie und Freunde seien gesund, alles laufe rund. „Das darf gerne so bleiben.“ Man sollte sich öfter vor Augen führen, wie gut es einem hier gehe. „Genau das will ich auch an die Jugendlichen weitergeben.“ Im Beruflichen möchte der Jugendsozialarbeiter weiterhin „offen sein für Neues, mit der Zeit gehen, aber auch Altbewährtes beibehalten“. Das jüngst erstmalig veranstaltete Fifa-23-Turnier sei so gut angekommen, dass eine Neuauflage bereits um Pfingsten herum aufgelegt werden soll.

Besonders freue ihn, sagt Hübner, dass seine Lauterecker Kollegin Annette Junkes wieder mit im Boot ist. Neben Frieden für die ganze Welt wünscht sich Hübner ein kostenloses Mittagessen für Kinder in der Schule, denn trotz finanzieller Unterstützung gebe es auch hier Kinder, die mittags nichts zu essen hätten. Ein Herzensthema von Hübner ist der 1. FC Kaiserslautern. Der leidenschaftliche Fan ist mit dem bisherigen Saisonverlauf sehr zufrieden. Die weitere Unterstützung durch den Familienvater ist dem Verein sicher – in guten, wie in schlechten Zeiten.

Alte-Welt-Radler Rudi Zapp
Alte-Welt-Radler Rudi Zapp

Glantalbahn und mehr Radwege schaffen

Den ehemaligen Bürgermeister von Nußbach Rudi Zapp treiben Umwelt- und Klimaprobleme um. „Und dann beginnt Putin noch einen Krieg“. Zapp beobachte, dass Menschen immer mehr Nöte und Ängste haben, eine Art Hilflosigkeit sei entstanden. Halt und Orientierung würden gesucht. Ein Weg aus der Misere könne der Glaube sein. Zapp, der Presbyter ist, hat 2022 seinen ersten Gottesdienst gehalten, erarbeitet weitere und hat dabei einen neuen Bezug zur Bibel gefunden. Er hofft auf neue Formen des Gottesdienstes, um mehr Menschen für die Kirche begeistern zu können. Er ist einer der Initiatoren des Alte-Welt-Projekts und im Bürgerbeirat vertreten.

Der passionierte E-Bike-Fahrer engagiert sich beispielsweise für den Ausbau des Radwegenetzes über die vier Landkreise hinweg. Hier hofft er, dass 2023 viele Abschnitte realisiert werden können. Die Region habe viele Kleinode, sei lebens- und liebenswert. Das möchte der 70-Jährige Menschen begreifbar machen und lädt jeden dazu ein, bei der Initiative mitzumachen. Ziel sei es, den Verein voranzubringen, die Region aus der Randlage herauszubekommen und die Attraktivität weiter zu steigern. Einen wichtigen Meilenstein sieht er in der möglichen Reaktivierung der Glantalbahn. Zudem wünscht er sich ein friedliches 2023 für die ganze Welt.

Tafel-Vorsitzender Hans Habermann
Tafel-Vorsitzender Hans Habermann

Alles etwas ruhiger angehen

Neujahrsvorsätze sind nichts für jeden. Zu denen, die auf die Vorsätze verzichten, zählt auch Hans Habermann, der frühere Bürgermeister der Verbandsgemeinde Lauterecken. „Solche Vorsätze habe ich nie gehabt, ich bin einfach froh, wenn es mir gut geht.“ Und auch, wenn er keine fixen Vorsätze hat, so hat er dennoch Pläne für das kommende Jahr. Der langjährige Vorsitzende der Lauterecker Tafel sucht einen Nachfolger, denn 2023 wird Habermann immerhin 80 Jahre alt und möchte sich so langsam etwas von seinen Ehrenämtern zurückziehen. Momentan sei bei der Tafel ordentlich zu tun, aber die Arbeit bereite ihm auch sehr viel Freude, wie er betont.

Die Spendenbereitschaft sei in diesem Jahr sehr gut, die „Herzen vor Weihnachten groß“. Das sei eine enorme Hilfe, denn die Lauterecker Tafel hat zahlreiche Kunden, darunter auch viele Geflüchtete aus der Ukraine. Zudem ist Habermann noch der Ortsvereinsvorsitzende des Deutschen Roten Kreuzes Lauterecken. Diese Arbeit habe sich gut eingependelt, aber dennoch will es der Merzweilerer ab dem kommenden Jahr insgesamt etwas ruhiger angehen lassen.

Theatermacherin Claudia Stump
Theatermacherin Claudia Stump

Mehr Zeit für Freunde, häufiger mal Nein sagen

An sich ist Schauspielerin, Regisseurin und Autorin Claudia Stump nicht der Typ für Neujahrsvorsätze, dennoch hat sie so manches vor, wie sie sagt. Ihren aktuell doch überladenen Internetauftritt möchte sie übersichtlicher gestalten und so Projekte – auch jenseits der beliebten Theater-Vorstellungen im Hoppstädter Sommersaal – besser präsentieren. Neben diesem konkreten Vorsatz für das kommende Jahr gebe es aber auch Dinge, die Stump immer wieder beschäftigen. Darunter die Frage: „Wovon weniger?“

Für den Zeitfresser soziale Medien will sie künftig weniger Zeit aufwenden, obgleich sie gerne auf Instagram unterwegs sei. Stattdessen plant sie, wie jedes Jahr, sich mehr Zeit für Freunde zu nehmen. „Das ist noch ausbaufähig.“ Weiteres Vorhaben: „Ich will mehr Nein sagen und nicht alles aus Empathie heraus mitmachen, mich auch mal rarmachen.“ Auch als Fragender sollte man die Option des Nein-Sagens direkt offerieren. Die Hoppstädterin habe ein Ritual zum Jahreswechsel. Gemeinsam mit der Familie wird an Weihnachten oder Silvester ein Feuer gemacht, etwas getrunken und eine Gesprächsrunde gestartet: Was war gut, was herausfordernd und was erhofft, was erwartet und was möchte man nächstes Jahr machen.

Neujahrsvorsätze (2): Vier Menschen aus der KreismitteNeujahrsvorsätze (3): Vier Menschen aus dem Südkreis

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