Kreis Kusel Nerven, Glück und fehlender Nagel

JETTENBACH/BEDESBACH. Die Titelfrage gerät wohl zur reinen Zweierbeziehung. Im Abstiegsgerangel der Bezirksliga tummeln sich hingegen gleich mehr als zwei Drittel des Feldes: „Die Gefahrenzone beginnt mit Platz fünf“, meint Joachim Felka, Coach des TuS Bedesbach-Patersbach. Spitzenreiter im Feld der Gefährdeten wäre demnach Neuling SG Oberarnbach/Obernheim-Kirchenarnbach. Und die OOK ist heute, Samstag (Anstoß 16 Uhr), zu Gast am Glan. Morgen dann (Anpfiff 15 Uhr) empfängt die SG Jettenbach-Eßweiler-Rothselberg den Mit-Spitzenreiter VfR Kaiserslautern.

Im Meisterschaftsrennen ist deshalb ein Zweikampf zu erwarten, weil der Tabellendritte FC Fehrbach (1:1 bei TuS Göllheim) die Gunst der Stunde nicht hat nutzen können. Die „großen Zwei“, die ließen nämlich Punkte liegen: der VfB Reichenbach beim 2:2 in Bedesbach. Und der VfR Kaiserslautern – jetzt zu Gast in Jettenbach – kam gar „uffm Erbse“ über ein 1:1 gegen Kibo-Orbis nicht hinaus. Dass die Reichenbacher ein paar Federn ließen, hing laut „Joe“ Felka nun nicht an deren Unvermögen. „Läuferisch und kämpferisch eine Top-Leistung“, attestiert der BePa-Trainer seinem Team; „richtig gut gespielt“ habe die Truppe. Nicht minder wichtig: „Die Jungs haben vor allem gezeigt, dass sie genau erkannt haben, worum es geht“, freut sich Felka. Zwei Drittel der Saison sind absolviert, Felka zählt ab heute den Countdown von zehn runter, bis im Mai Saison und persönliche Dienstzeit enden. Das Unterfangen, im Moment des Abschieds noch zum erlauchten Kreise der Bezirksligisten zu zählen, hat also mit einem „wichtigen Punkt für die Moral“ begonnen. Drei sollen gleich folgen, denn jetzt steht die zweite Heimvorstellung in Folge an. Es reist an die SG OOK, anfangs braver Punktelieferant, dann aber richtig erwacht. Das Team um Johannes Straßer und Daniel Föckler hat sich im bis dato letzten Spiel aber am Donnersberg noch kräftig bürsten lassen müssen (0:5 beim TuS Steinbach) und vor Wochenfrist pausiert. Da lassen sich vorm ersten ernsthaften Jahresauftritt schwerlich Erkenntnisse über Form und Verfassung erlangen. Nach Felkas Lesart führen die Gäste die Zitterzone an. „Die haben nur acht Punkte mehr als wir. Zwei Siege, dann bist du fast dran“, verweist Felka auf drückende Enge in der Tabelle. So sehr ihm die Darbietung gegen den Aufstiegsaspiranten auch gefallen hat („geiles Spiel vor 500 Zuschauern“, wie Felka noch schwärmt): „Das wird jetzt eine ganz andere Partie. Die Nerven spielen eine Rolle – und Glück brauchen wir natürlich auch.“ Glück, wie es der TuS auch 20 Minuten lang gegen den VfB arg strapazierte, wie Felka gern einräumt. Urlaubsbedingt fehlen wird TuS-Kapitän Sebastian Koch. Sehr fraglich, ob Stürmer Jerome Sefert – zurzeit mit nur neun Zehnägeln ausgestattet – ohne den fehlenden heute auflaufen kann. Angeschlagen ist David Höft – womit im schlimmsten Fall gleich drei Offensivleute nicht helfen könnten, Sturm zu entfachen. „Macht Lust auf mehr“: So kommentierte gestern Michael Emrich lachend den Auftritt im Buchenloch. Damit meint der Spielertrainer der SG Jettenbach allerdings nicht etwa Bock auf weitere 0:1-Niederlagen. Jene bei der TSG war unglücklich: „Wir waren, meine ich, 90 Minuten überlegen, haben kaum Chancen zugelassen. “ Blöd aber, dass Routinier und Kapitän Christopher Molter erst ein Eigentor unterlief, er dann nach zwei womöglich gelbwürdigen Fouls früh vom Feld musste. In Unterzahl war’s noch schwerer für die gebeutelten Gäste. „Noch will das Ding vorne nicht rein“, sagt Emrich, zeigt sich aber zuversichtlich, dass sich dies bald ändern wird. Wenn auch nicht unbedingt schon gegen den VfR. Da zeigt sich die SG noch weiter ausgedünnt. Fabian Wolff, Fabian Bergsträßer und Nico Marc Kiefhaber werden fehlen. Trotzdem: „Ergebnisse wie in der Hinrunde wird es nicht mehr geben“, versichert Emrich. |cha

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