Thallichtenberg Nach Fund von Saurier-Fußabdruck hoffen Forscher auf weitere Spuren

Geoskop Burg Lichtenberg: Leiter Sebastian Voigt zeigt den bedeutenden Fund.
Geoskop Burg Lichtenberg: Leiter Sebastian Voigt zeigt den bedeutenden Fund.

Nach der spektakulären Entdeckung eines fossilen Saurier-Fußabdrucks hoffen Forscher in der Pfalz auf weitere Spuren aus ferner Lebenswelt. „Wir können bisher sagen, dass mit dem Zufallsfund und den Funden aus der ersten Grabung sicher drei verschiedene Saurier in Eschbach über versteinerte Fußspuren nachgewiesen sind“, sagte der Leiter des Urweltmuseums Geoskop in Thallichtenberg (Kreis Kusel), Sebastian Voigt. Das Gesamtmaterial könnte Fährten von bis zu acht Sauriern enthalten.

„Aber für fünf fragliche Formen brauchen wir noch eindeutige Belege, deshalb die Bemühungen um eine Fortsetzung der Grabungsaktivitäten“, sagte Voigt. „Momentan arbeiten wir daran, Drittmittel für eine zweite und größere Grabungskampagne im Sommer 2021 einzuwerben.“

Ein Ehepaar hatte im Juli bei Eschbach (Kreis Südliche Weinstraße) zufällig eine Sandsteinplatte mit einer fossilen Kontur entdeckt – ein Fußabdruck von einem sogenannten Pareiasaurier. Die bis zu 600 Kilogramm schweren Saurier tapsten vor etwa 270 bis 252 Millionen Jahren durch die Erdgeschichte. Die dunkelrote Platte von etwa 45 Zentimetern in fast quadratischen Maßen mit dem rund 22 Zentimeter großen Abdruck ruht in einer Sondervitrine des Museums.

„Der Fußabdruck ist seit Mitte September bis zur behördlichen Schließung am 1. November öffentlich zu sehen gewesen“, sagte Voigt. Viele Besucher hätten sich explizit für diesen Abdruck interessiert. „Mit der Wiedereröffnung kultureller Einrichtungen wird er an selber Stelle auch weiterhin zu sehen sein.“

Die Wissenschaftler arbeiten derzeit an einer Auswertung der systematischen Grabung vom August. Das beinhaltet einen detaillierten Bericht an die Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz sowie die Vorbereitung eines Manuskripts für eine wissenschaftliche Veröffentlichung. „Gesicherte Nachweise von Pareiasaurier-Fährten gab es bislang nur aus Italien, Russland und Marokko“, sagte Voigt.

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