Kreis Kusel Nach acht Jahren rollt wieder der Ball

NUSSBACH. Während andernorts Mannschaften zurückgezogen werden, gibt es aus dem Norden des Landkreises Positives zu berichten: Nach mehr als acht Jahren Pause bestreitet heute (16 Uhr) erstmals wieder eine Mannschaft des SV Nußbach ein Punktspiel. Gegner beim Rundenstart der C-Klasse Nord ist die zweite Mannschaft der neu gegründeten SG Jettenbach-Eßweiler-Rothselberg. Die RHEINPFALZ-Leser haben diese Partie auf unserer Facebook-Seite zum ersten „Spiel der Woche“ der Saison gewählt.

Nach einer Planungsphase, die mehr als ein halbes Jahr gedauert hatte, stand das erste Pflichtspiel bereits in der Vorwoche an: Im Kreispokal kam gegen die zweite Mannschaft des TuS Schönenberg erwartungsgemäß das Aus für den SV Nußbach (0:3). Nun geht es heute also richtig los, wird erstmals um Punkte gekickt. „Und dann wollen wir versuchen, gleich für eine Überraschung zu sorgen“, gibt SVN-Spielertrainer Dominik Weber als Parole aus. Wohl wissend jedoch, dass ein Gegner auf seine Mannen wartet, der im Vorjahr in der C-Klasse vorne mitgespielt hat (SG Eßweiler-Rothselberg) respektive in der B-Klasse (TuS Jettenbach II) aktiv war. Dementsprechend vorsichtig wird er es vermutlich heute auch angehen lassen. „Erst mal schauen, was der Gegner macht“, sagt Weber. Sowohl in den Testspielen als auch im Pokal drehte der SVN größtenteils erst in der zweiten Halbzeit auf. Für den 23-jährigen Weber war es schon lange klar, dass er beim Verein seines Heimatdorfes spielen würde – sofern es dort eine Mannschaft gibt. Dass es ihn allerdings dann auch gleich in die Rolle des Trainers spülen würde, war so nicht geplant. Für den Posten gab es einen anderen Kandidaten, das allerdings hat sich zerschlagen. Weber übernahm dann im Training die Führungsrolle, „und so war es auch ein Wunsch der Mannschaft, dass ich das mache. Mit dem Verein wurde ich dann schnell einig.“ Das Ziel, das sich die Nußbacher gesetzt haben: drei Mannschaften hinter sich lassen. Für dieses Unterfangen steht ein etwa 20 Spieler starker Kader zur Verfügung. Ein bunt zusammengewürfelter Haufen aus Aktiven und Leuten, die zuletzt in der Jugend gespielt haben. Aber auch kompletten Neueinsteigern. Weber ist stolz darauf, wie sich alles bislang entwickelt, auch wenn derzeit das Verletzungspech ein wenig zuschlägt: „Wenn ich so den Lauf der Zeit sehe, da hat sich jeder Einzelne verbessert.“ Dass es dennoch hin und wieder mal eine richtige Klatsche setzen könnte, dessen ist man sich in Nußbach bewusst. Wobei der Trainer nicht glaubt, dass das die Mannschaft aus der Bahn werfen würde: „Hier ist wohl keiner am Ball, der den schnellen Erfolg sucht. Wichtig ist, als Mannschaft aufzutreten und Freude am Fußball zu haben.“ Und nebenbei den einen oder anderen Kontrahenten in der Klasse zu ärgern… Dass Marco Fickert und Michael Schumacher, verantwortlich für die Zweitvertretung der SG, mit ihrer Mannschaft nicht zu jenen Teams zählen wollen, die vom Neuling geärgert werden, ist klar. Die Voraussetzungen für einen guten Saisonstart seien gegeben. „Wir hatten eine sehr gute Vorbereitung und freuen uns drauf, dass es endlich losgeht“, sagt Fickert, der ein klein wenig bedauert, wohl nicht selbst mit ins Geschehen eingreifen zu können. Neben Abwehrrecke Benjamin Schmitt, der langfristig ausfällt, sowie den angeschlagenen Joshua Molter und Yannick Wendel, die ebenfalls nicht zur Verfügung stehen, wackelt für das Duell heute Mittag auch noch Routinier Thorsten Merker. „Sein Ausfall würde schwer wiegen. Wegen seiner Klasse und Einstellung dient er auch als Vorbild für die junge Truppe“, weiß Schumacher. Die landläufige Meinung, dass die Mannschaft zum Favoritenkreis der C-Klasse Nord zählt, teilt das Trainerduo nicht. Man solle sich nicht zu sehr vom guten Abschneiden der SG Eßweiler-Rothselberg blenden lassen und viel mehr dran denken, dass hier zwei Mannschaften zusammenwachsen müssten. „Wann sich dieser positive Trend in sportliche Erfolge ummünzt, ist schwer zu sagen. Wir wollen die junge Mannschaft auch nicht unter Druck setzen“, erklärt Schumacher, so dass es auch keine Vorgabe in Form eines Saisonziels gibt. Verneinen können die Trainer jedoch nicht, dass die neue Spielgemeinschaft als Favorit ins heutige Duell geht. Für Michael Schumacher ist der Gegner „schwer einzuschätzen“, auf keinen Fall wolle man Nußbach unterschätzen. Marco Fickert ergänzt, „dass wir trotz der Ausfälle und Angeschlagenen dank einer guten Trainingsbeteiligung mit einer positiven Grundstimmung ins Spiel gehen können“. (rax)

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