Wolfstein Männergersangverein feiert Jubiläum mit Freundschaftssingen

Der MGV Wolfstein beim Adventskonzert in der protestantischen Kirche Wolfstein im Dezember 2013.
Der MGV Wolfstein beim Adventskonzert in der protestantischen Kirche Wolfstein im Dezember 2013.

Allzu leicht waren die vergangenen Jahre für den Männergesangverein Wolfstein nicht. Die Mitgliederzahlen sind rückläufig, zudem musste sich der Verein nach einem neuen Probenraum umsehen. Alle Probleme sollen nun einen Tag lang vergessen werden – beim Freundschaftssingen zum 165. Jubiläum.

Das Grundgerüst steht, die Teilnehmer stehen fest, es wurde fleißig geprobt. Anlässlich des 165. Jubiläums des Männergesangvereins (MGV) 1858 Wolfstein wird für Sonntag, 24. September, um 17 Uhr in die evangelische Kirche in Wolfstein eingeladen. Neben dem Auftritt des gastgebenden MGV werden auch die Männergesangvereine aus Kappeln, Kreimbach-Kaulbach und Medard sowie der Gemischte Chor Hohenöllen zu hören sein. Der Eintritt ist frei, um Spenden wird gebeten. Dass die Veranstaltung stattfinden kann, sei lange nicht sicher gewesen, erklären Vorsitzender Werner Eifert und Schriftführer Arno Leiß.

Ende vergangenen Jahres hatte der MGV Wolfstein den Mietvertrag für sein „Sängerheim“ gekündigt, einen Raum im alten Schulhaus. Dieser Raum wurde seit 1998 für Proben und Veranstaltungen von der Stadt gemietet.

Merkbarer Mitgliederrückgang

Als der Mietvertrag für das Sängerheim vor 25 Jahren geschlossen wurde, hatte der MGV noch mehr als 200 aktive und passive Mitglieder, teilen Leiß und Eifert mit. 2004 entstand im Verein zudem ein Frauenchor, der in der Anfangszeit knapp 30 Sängerinnen umfasste. Bereits wenige Jahre später habe sich ein deutlicher Rückgang der Mitgliederanzahl bemerkbar gemacht. Viele Sänger hätten ein hohes Alter erreicht und seien im Laufe der Zeit verstorben. Im Gegenzug seien nur wenige Mitglieder hinzugekommen. Aufgrund dessen trat ab 2011 neben dem Frauenchor nur noch ein gemischter Chor auf. Der Männerchor musste mangels Sänger aufgelöst werden.

Nach einer langen, coronabedingten Pause bis Ende 2021 war klar: Miete und Nebenkosten für das Sängerheim konnten nicht mehr bezahlt werden. Zu dieser Zeit gab es nur noch 86 aktive und passive Mitglieder, was wiederum geringe Mitgliedsbeiträge auf der Einnahmenseite bedeutet hatte. Nach Angaben von Eifert hätten auch „drei größere Veranstaltungen des Vereins nicht zum Bezahlen gereicht“, wozu unter anderem die drei jährlichen Standard-Veranstaltungen – das Herbstmarkt-Kaffee, das Adventskonzert sowie der vorweihnachtliche Hüttenzauber – gehörten. Eine Einigung mit der Stadt konnte nicht erzielt werden, wodurch eine Kündigung unvermeidbar gewesen sei und eine Vereinsauflösung befürchtet wurde.

Auftritte weiterhin geplant

Unterstützung leistete schließlich Hans Scheer vom Gasthaus „Zur alten Schenke“. Dort hatte der Wolfsteiner MGV schon zu seinen Anfangszeiten geprobt, und bei der ersten Anfrage habe sich Scheer sofort dazu bereit erklärt, einen Saal im Gasthaus für den Verein finanzierbar zur Verfügung zu stellen. Ebenso konnte in Stefan Schnepp ein neuer Chorleiter gefunden werden, der dieser Tätigkeit nun sowohl in Wolfstein als auch beim Männergesangverein Medard nachgeht. Er folgte auf den in diesem Jahr verstorbenen Chorleiter Gerd Kraushaar.

Trotzdem wolle es der MGV Wolfstein nun etwas ruhiger angehen. Künftig sollen nicht mehr so viele Veranstaltungen wie bisher organisiert werden. Die Bereitschaft, beispielsweise in der Kirche oder an anderen Orten beziehungsweise bei anderen Vereinen aufzutreten, bestünde aber weiterhin. So würden die derzeit 17 Frauen und acht Männer zum Beispiel am Totensonntag singen, und auch auf die Weihnachtsfeier soll nicht verzichtet werden. Geprobt wird weiterhin gemeinsam jeden Dienstag ab 19 Uhr.

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