Kusel Lachse im Kreis Kusel? Angler streiten sich

Dieser einjährige Junglachs wurde 2017 aus der Lauter geholt.
Dieser einjährige Junglachs wurde 2017 aus der Lauter geholt.

Als reines Anglerlatein hat Wolfgang Neumann, Vertreter der Vereine West im Landesfischereiverband Pfalz, die Aussage bezeichnet, dass bereits Lachse im Kreis Kusel gesichtet worden seien (wir berichteten im Rahmen unseres Reports „Unser Wasser“ am 31. Juli unter der Überschrift „Angler merken den Klimawandel massiv“).

Da er seit 35 Jahren als Vertreter der Vereine West im Landesfischereiverband Pfalz tätig sei, kenne er die Gewässer vom Glan bis zur Nahe, so Neumann. Alleine schon der Weg vom Meer in den Glan sei unwahrscheinlich. Eine komplette Durchgängigkeit der Gewässer sei gar nicht gegeben. Es seien noch nicht alle notwendigen Aufstiegshilfen (Fischtreppen) gebaut worden, wie es in der Aktion Blau der EU gefordert werde. Neumann: „Spätestens am Wehr in Bedesbach wäre die Reise des Lachses zu Ende gewesen, denn kein Fisch kann diese Höhe aus eigener Kraft überwinden, um in den Kuselbach zu gelangen.“ Vielleicht habe man auch den Fisch mit einer großen Forelle verwechselt.

Der Glan sei aber auch kein reines Salmonidengewässer, denn er sei in seiner Wasserqualität wie die Brachsen- oder Bleiregion, die artenreichste Fischregion am Unterlauf eines Flusses, einzuordnen. Neumanns Fazit: „Ein Lachs kann niemals ohne fremde Hilfe den Kuselbach erreichen.“

Karl-Heinz Schäfer, der in dem Artikel zitierte Bachpächter, sagte dazu auf Anfrage der RHEINPFALZ, er und sein Freund Michael Martin hätten den Lachs in der Stadtmitte von Kusel gesehen – und er sei voller Laichausschlag gewesen. Auch hätten sie schon fünf verendete Lachse gefunden. Die Fische seien in der Lage, Hindernisse zu überspringen.

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