Kreis Kusel Kurze Dienstfahrt für die Leidgeprüften

BEDESBACH/JETTENBACH. Wieder nix. Weiterhin warten die SG Jettenbach-Eßweiler-Rothselberg wie der TuS Bedesbach-Patersbach aufs erste echte Erfolgserlebnis des Jahres. Jetzt – kurz vorm kalendarischen Frühlingsbeginn und mit Ende des frühlingshaften Wetters – ist Derby-Zeit für die Landkreis-Bezirksligisten. Die kürzeste Dienstreise der Saison führt die SG zum Nachbarn VfB Reichenbach (Anstoß 15 Uhr). Der TuS hat es auch nicht weit und fährt zur Olympia nach Ramstein (Anpfiff eine Viertelstunde später).

Es kann einem so langsam schon ein bisschen bange werden. Zeigt sich die Bezirksliga zum Aufgalopp Ende Juli womöglich leergefegt von Teams aus dem Landkreis Kusel? Der Gau droht durchaus. Schlimmer wäre noch, es gäbe nur einen Bezirksligisten – und der hieße SV Nanz-Dietschweiler. Nun sind aber noch neun Runden zu absolvieren – Zeit genug zumindest für den Landesligisten aus dem Oberen und den Bezirksligisten aus dem Mittleren Glantal, das jeweilige Ticket für die kommende Saison zu sichern. Was derlei Ambitionen beim TuS Bedesbach-Patersbach betrifft, so haben die Hoffnungen am Samstag einen jähen Dämpfer erlitten. Wie das hat passieren können, lässt Joachim Felka bis heute rätseln. „Das Spiel darfst du nie und nimmer verlieren“, verstand der Coach phasenweise wieder mal die Welt nicht mehr. Dicke Dinger, höchstkarätige Chancen hatte sich seine Auswahl erspielt – „nicht vor die Füße fallen lassen, sondern richtig gut herausgespielt.“ Aber. Und jetzt kommt das, was an eben jener Stelle schon so oft zu lesen war: „Das Runde wollte einfach nicht ins Eckige“, wie es Felka nach der 1:2-Heimpleite gegen die SG „OOK“ salopp formuliert. Zur Geometrie gesellt sich im Fußballsport die Algebra. Bugsiert der Gegner die runde Kugel öfter ins Eckige Gehäuse als man es selbst vermag, wobei einmal mehr bereits genügt, dann steht die Null nicht hinten, wo sie jeder Coach so gerne sieht, sondern addiert sich als Nichts zur Spalte Punktgewinn. Wer sich dann noch als Mathematiker aufs Feld der Wahrscheinlichkeitsrechnung wagt, könnte rasch mal ermitteln, wie es um die Chancen der SG Jettenbach auf den Verbleib in der Liga steht. Der Wert läge, grob übern Daumen, ziemlich nahe bei Null. Rechenspiele aber braucht’s zurzeit noch nicht. Wenngleich Felka sagt: „Mit der Niederlage gegen Oberarnbach ist jetzt genau das eingetreten, was ich nicht wollte: Dass wir in Ramstein und danach gegen Göllheim zwei Sechs-Punkte-Spiele vor uns haben.“ Der Druck ist groß, schon morgen bei Felkas Ex-Truppe muss der TuS siegen – und trifft auf Gastgeber, die ihrerseits um ihre wohl allerletzte Chance rangeln. Verliert die Truppe von Bedesbachs Ex-Meistertrainer Bernd Ludwig, wird es am „Hocht“ zappenduster. Immerhin hat Felka seine Truppe dort fast komplett. Diesmal fehlt nur David Höft, der urlaubt. Personelle Defizite sind die leidgeprüften Jettenbacher ja gewohnt. Für sie geht es in erster Linie darum, sich mit Anstand zu verabschieden. Das gelingt sehr gut, seit Michael Emrich das Sagen hat. Zuletzt hat die SG eine starke Vorstellung gegen Mit-Spitzenreiter VfR Kaiserslautern abgeliefert – nur halt ebenfalls trotz prima Gelegenheiten das Tor zu selten getroffen. Eins reichte halt nicht, wenngleich das 1:3 als Achtungserfolg zu werten ist, vor allem die Leistung mehr als okay war. Jetzt reist die SG zum VfB Reichenbach. Der steht vorn – und wird sich die ins Auge gefasste Meisterfeier kaum vom Schlusslicht verderben lassen wollen. |cha

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