Kreis Kusel Kriminalstatistik: Diebe haben häufig unverschlossene Autos im Visier

In vielen Fällen müssen Diebe das Auto nicht einmal aufbrechen, weil es die Eigentümer unverschlossen auf dem Parkplatz stehen l
In vielen Fällen müssen Diebe das Auto nicht einmal aufbrechen, weil es die Eigentümer unverschlossen auf dem Parkplatz stehen lassen.

Der Corona-Effekt ist verpufft. 2022 ist Anzahl der registrierten Delikte in den Verbandsgemeinden Oberes Glantal und Kusel-Altenglan gestiegen. Das geht aus der Kriminalstatistik der Polizeiinspektion Kusel hervor. Sachbeschädigungen und Diebstähle aus unverschlossen abgestellten Autos spielen dabei eine große Rolle.

Dass die Anzahl der Straftaten nach der Pandemie wieder steigt, sei zu erwarten gewesen, sagt Christoph Maurer, Leiter der Polizeiinspektion (PI) Kusel, die am Mittwoch die Kriminalstatistik 2022 für die Verbandsgemeinden Oberes Glantal und Kusel-Altenglan vorgelegt hat. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr im Zuständigkeitsbereich der PI Kusel 2861 Straftaten verzeichnet. Zum Vergleich: 2021 waren es 2167 Straftaten.

In den Fallzahlen sind keine sogenannten ausländerrechtlichen Delikte enthalten, da diese laut Maurer keinen Aufschluss über die „tatsächliche Kriminalität“ geben, denn zu diesen zählen unter anderem Verstöße gegen das Aufenthalts- und Asylgesetz. Den zahlenmäßigen Schwerpunkt der Straftaten bilden mit 796 Fällen die „sonstigen Strafbestände“, also zum Beispiel Hausfriedensbruch, Beleidigung, Brandstiftung. Knapp die Hälfte dieser Fälle waren Sachbeschädigungen durch Graffiti.

Polizisten kontrollieren Autos auf Parkplätzen

Stark gestiegen sei die Anzahl der Diebstähle – und zwar die aus unverschlossenen Autos. 168 Fälle wurden registriert. Um die Bürger dafür zu sensibilisieren, habe die Polizei Flyer verteilt, sagt Maurer. Die Beamten haben auch auf Parkplätzen kontrolliert, ob Autos abgeschlossen waren, und anschließend Gespräche mit den Betroffenen geführt. Dies habe aber „keinen grundlegenden Sinneswandel bei den Eigentümern“ gebracht.

Hinzu kommen 88 Ladendiebstähle. Der Großteil dieser Delikte konnte zwei jungen Tätern aus Kaiserslautern, einem Täter aus der VG Kusel-Altenglan sowie zwei Personen aus dem Kreis zugeordnet werden, sagt Maurer. Die beiden Täter aus dem Kreis seien auch für diverse Einbrüche in Sportheime verantwortlich.

Die meisten Tatverdächtigen wohnen im Tatort

Schwere Diebstähle wie Einbrüche wurden 232 verzeichnet. In 74 Fällen brachen die Täter ihr Vorhaben ab. Daraus, dass etwa jeder dritte Einbruch scheiterte, schließt Maurer, dass dabei dilettantische Gelegenheitstäter und keine Profis am Werk gewesen seien. 60 Prozent der Einbrüche wurden in der VG Kusel-Altenglan registriert, 40 Prozent im Oberen Glantal. „Ein Mehrfachtäter aus dem Südkreis ging im Frühjahr in Haft“, ist in der Statistik zu lesen.

Rund 70 Prozent aller Straftaten wurden in der VG Kusel-Altenglan registriert, in der auch die Kreisstadt Kusel liegt. 62 Prozent aller Verdächtigen stammen aus dem Ort, in dem die jeweilige Tat begangen wurde, weitere 16 Prozent stammen zumindest aus dem Landkreis. Zwar sei die Aufklärungsquote 2022 von 76,6 Prozent im Vorjahr auf 68,4 Prozent gesunken, liege aber immer noch über dem Landesniveau von 64,5 Prozent, sagt Maurer.

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