Kreis Kusel Kicken für den guten Zweck

Große Autogrammjagd: Horst Eckel, Weltmeister von 1954 und Teammanager der Lotto Elf, war schnell von jungen Spielern umringt.
Große Autogrammjagd: Horst Eckel, Weltmeister von 1954 und Teammanager der Lotto Elf, war schnell von jungen Spielern umringt.

«Wolfstein.» Die Lotto Elf war am Dienstagabend zu Gast bei den „RoWos“, der TSG Wolfstein-Roßbach (wir berichteten), um bereits zum sechsten Mal in diesem Jahr Spenden für soziale Projekte und Vereine zu sammeln. Gemeinsam mit dem Rotary Club Kaiserslautern-Sickingen wurde dies auch voll und ganz erreicht. 15.000 Euro wurden zugunsten zweier Vereine aus Kaiserslautern gespendet.

Der Trubel war bereits vor dem Anpfiff ziemlich groß, denn auf dem Kunstrasen trainierte die Fußballjugend mit dem ehemaligen Nationalspieler Dariusz Wosz und dem Weltmeister von 1974, Wolfgang Kleff, als Torwarttrainer. Ehefrau Nikita Wosz übte nebenbei mit einigen Mädchen Cheerleading-Tänze ein, die vor dem Spiel präsentiert wurden. Richtig groß wurde dann aber die Autogrammjagd, als die ersten Spieler der Lotto Elf das Grün betraten. Guido Buchwald, Weltmeister 1990, Marco Reich, 1998 Meister mit dem 1. FC Kaiserslautern, oder die Kölner Ikone Matthias Scherz ließen sich nicht lumpen und gaben geduldig Autogramme. Einer aber zog wirklich alle an: Teammanager Horst Eckel. Der Weltmeister von 1954 scharte schnell eine Menschentraube um sich und gab ebenfalls geduldig etliche Unterschriften. Zum Anpfiff hatten sich bald über 500 Besucher eingefunden – und durften einen neuen Rekord miterleben: Über 20 Minuten schaffte es die Ü40-Auswahl keinen Gegentreffer der Lotto Elf zu kassieren. Olaf Bürstlein im Tor der Gastgeber parierte ein ums andere Mal. In der 34. Minute des Spiels war es aber soweit: Ein Foul an Matthias Scherz im Sechzehner, Elfmeter. Marco Reich verwandelte souverän. Bis zur Pause sollten noch weitere drei Treffer der Lotto Elf fallen. Erneut Reich, Scherz und Andrzej Rudy erhöhten auf 4:0. Dies trübte aber keinesfalls die Stimmung: „De Olaf hat gehall wie e Weltmääschder“, konstatierte Reich vor der Pause. In der Pause kam nun der entscheidende Moment: Wie viel Geld würde nun zusammengekommen sein? Bereits im Vorfeld der Partie sprach Andreas Seidl vom Rotary Club Kaiserslautern-Sickingen von einem fünfstelligen Betrag. 15.000 Euro standen letzten Endes zu Buche. 11.000 Euro gingen an den Hospizverein für Stadt und Landkreis Kaiserslautern, der mit dieser Spende den eigens eingerichteten ambulanten Kinder- und Jugendhospizdienst unterstützen wird. Die restlichen 4000 Euro gingen an den Verein gesundekids, der sich unter dem Motto „fit fürs Leben“ für die Gesundheit von Kindern zwischen drei und zwölf Jahren einsetzt. „Ich finde es schon Wahnsinn, wie viel Geld hier zusammenkommen kann. Und es geht ja auch an zwei Vereine, die beide viel bewegen“, freute sich Schirmherrin Miriam Welte über das Ergebnis. Auch Andreas Seidl zeigte sich sehr zufrieden mit dieser Spende: „Das hätten wir selbst nicht erwartet. Es war allerdings auch eine gute Zusammenarbeit verschiedener Vereine.“ Franziska Emrich vom Hospizverein und Gerhard Rupprath von gesundekids waren ohnehin froh über die Spende, von der beide Vereine nun wieder einiges stemmen können. „Bei der Lotto Elf kommen ja immer tolle Ergebnisse heraus“, betonte Rupprath. „Und Hut ab, dass sich die Mannschaft auch immer wieder dafür einsetzt“, ergänzte Emrich. Nach dieser Pause ging es auf dem Platz furios weiter. Erhöhten Anel Dzaka und Stefan Ganser zwischenzeitlich auf 6:0, gelang Christian Classen für die Auswahl das 1:6. Reich aber traf erneut zum 7:1, ehe Luc Monina zum 2:7 einschoss. Doch wieder bewies der ehemalige „Betze“-Spieler Marco Reich seinen Torriecher und traf zum vierten Mal. Allerdings traf auch bei den Gastgebern ein Spieler mehrmals: Helge Rheinheimer schoss das 3:8 und das 4:9. In der Zwischenzeit hatte ein Spieler der Lotto Elf noch einmal getroffen – Reich schnürte den Fünferpack. Dennoch blieb der Spaß nie auf der Strecke, ein Beinschuss gegen den Lotto Elf-Torwart Thomas Ernst, der inzwischen im Feld spielte, wurde von den Zuschauern bejubelt. Eine besondere Ehre kam aber Auswahl-Keeper Olaf Bürstlein zugute: Er wurde zum Spieler des Tages gewählt, bekam ein Lotto Elf-Trikot samt Autogrammen und einigen Scherzen von Marco Reich. Auch bei den „RoWos“ zeigte man sich hochzufrieden mit dem Spiel. „Wichtig war, dass das Wetter gehalten hat, und noch wichtiger, dass wir eine solch stolze Summe zusammenbekommen haben“, sagte Emrich erfreut.

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