Kreis Kusel Jetzt wird es ganz, ganz eng

Angeschlagen ins Spiel gegangen, dennoch gestern Bester seiner Farben: Daniel Holzhauser (rechts), hier gegen Zweibrückens Steff
Angeschlagen ins Spiel gegangen, dennoch gestern Bester seiner Farben: Daniel Holzhauser (rechts), hier gegen Zweibrückens Steffen Arreche.

«Nanzdietschweiler». Mit 1:4 (1:1) unterlag Landesligist SV Nanz-Dietschweiler gestern Nachmittag den VB Zweibrücken. Die Leistung des SVN war das genaue Gegenteil dessen, was die Landesliga-Kicker noch am Mittwochabend beim Erfolg gegen Hüffelsheim auf den Platz gebracht hatten.

„Wir haben denen fast alle Tore geschenkt“, haderte SVN-Trainer Jochen Pfaff – ganz besonders ärgerte ihn die Gegentreffer zum 1:2 (55.) durch Zweibrückens Dennis Hirt und zum 1:3 von Dominic Schwarz (63.). Beide Male waren haarsträubende individuelle SVN-Fehler vorausgegangen. Dabei hatte alles so gut begonnen: Gerade einmal fünf Minuten waren absolviert, da tankte sich SVN-Angreifer Jonas Fehrentz auf dem linken Flügel gut bis in den gegnerischen Strafraum durch und legte die Kugel mustergültig in Richtung Elfmeterpunkt zurück. Eduard Deschtschenja vollstreckte zum 1:0. Doch es dauerte nur rund zehn Minuten, da kamen die Vereinigten Bewegungsspieler aus Zweibrücken besser ins Spiel, während die Heimelf beinahe alles vermissen ließ, was sie am Mittwochabend in der Partie gegen Hüffelsheim noch so gut gemacht hatte. Da war keine Körpersprache, die von absolutem Siegeswillen zeugte, da kamen die Hausherren regelmäßig zu spät oder erst gar nicht in die Zweikämpfe, und im Spiel nach vorne wollte kaum etwas gelingen. Anders bei den Zweibrückern: Die kämpften sich ins Spiel und belohnten sich durch einen Treffer von Sebastian Meil zum 1:1-Pausenstand (21.). Wer weiß, wie das Spiel ausgegangen wäre, hätte Niklas Wenz seinen Kopfball in der 48. Minute ein paar Zentimeter tiefer angesetzt. So aber klatschte der Ball an den Querbalken. Stattdessen durften die Zweibrücker, sieben Minuten später jubeln: Dennis Hirt, der auf der linken Zweibrücker Angriffsseite gestern zu schnell und zu agil für Gegenspieler Simon Holzhauser war, schoss seine Elf nach 55 Minuten in Front. Auch der Rest der Partie gehörte den Gästen. Die Heimelf wirkte verkrampft, fast so als hätte sie über Nacht den Glauben an die eigene Stärke verloren. Ganz anders präsentierten sich die VB, die bis gestern nur vier Punkte vor dem SV Nanz-Dietschweiler gelegen hatten: Sie waren agiler, im Spiel nach vorne wesentlich zielstrebiger und im Abschluss effektiver. Die Vorentscheidung fiel bereits nach 63 Minuten, als der kurz zuvor eingewechselte Dominic Schwarz einen Tempogegenstoß zum 1:3 abschloss. Dass sich zehn Minuten später Dennis Hirt zum zweiten Mal in die Torschützenliste eintragen durfte, war nur noch Makulatur. SVN-Trainer Jochen Pfaff war zwar „zufrieden mit jeweils den ersten 15 Minuten“ eines Durchgangs, und war sich auch „sicher, dass wir das Ding heute nicht verlieren, wenn der Kopfball von Wenz rein geht“, haderte ansonsten aber mit dem schwachen Auftritt seiner Elf. Doch der SVN-Trainer war nicht nur ob der schlechten Leistung und verdienten Niederlage angefressen. Auch interne Probleme beschäftigten ihn: „Ich habe es noch in keinem Verein erlebt, dass ein A-Jugend-Spieler, den wir dringend für die Aktiven gebraucht hätten, vom Trainer nicht freigegeben wird und stattdessen heute Morgen noch spielen musste – obwohl die A-Jugend im kommenden Jahr eh in einer anderen Klasse antreten wird. Ein ,Freundschaftsspiel’ der A-Jugend scheint aber manchem offenbar wichtiger zu sein, als der Verbleib der Ersten in der Landesliga“, machte sich Pfaff Luft. Die Rede war dabei von Aaron Stemler, der am Mittwochabend beim Erfolg gegen Hüffelsheim einer der Besten gewesen war, gestern aber wegen der Doppelbelastung nur 18 Minuten spielte. Die Luft im Abstiegskampf wird immer dünner für den SV Nanz-Dietschweiler, doch um am kommenden Wochenende zu punkten, muss sich der SVN gehörig steigern. Denn „nächste Woche geht es nach Meisenheim – das wird nicht wirklich einfacher. Mal sehen, wen ich dann mitnehmen kann und darf“, blickt Jochen Pfaff mit einem Hauch Galgenhumor voraus. So spielten sie SV Nanz-Dietschweiler: Purket - Simon Holzhauser (72. Aaron Stemler), Wenz, Daniel Deschtschenja, Daniel Holzhauser - Daniel Stemler, Balsitis (58. Wallerus), Eduard Deschtschenja, Groß, Lenhardt (83. Ludes) - Fehrentz Tore : 1:0 Eduard Deschtschenja (5.), 1:1 Meil (21.), Hirt (55.), Schwarz (63.), Hirt (73.) - Gelbe Karte: Semar - Beste Spieler: Daniel Holzhauser - Brunner, Hirt, Meil - Zuschauer: 76 - Schiedsrichter: Bender (Langweiler)

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