Schönenberg-Kübelberg Iron Fest Open Air: Drei Tage Heavy-Metal am Ohmbachsee

Sänger David White und seine Band Heathen hatten im vergangenen Jahr den weiten Weg von San Francisco auf sich genommen, um den
Sänger David White und seine Band Heathen hatten im vergangenen Jahr den weiten Weg von San Francisco auf sich genommen, um den Metal-Fans beim Iron Fest am Ohmbachsee einzuheizen.

In Schönenberg-Kübelberg steht Lautes bevor: das dritte Iron Fest Open Air. Ab 1. Juni geht am Ohmbachsee drei Tage lang wieder die Post ab. Nach zwei erfolgreichen Vorgänger-Festivals gibt es nun einige Neuerungen.

Zwei Mal war das Iron Fest Open Air in Schönenberg-Kübelberg ein voller Erfolg. Jetzt wollen die Veranstalter es noch einmal wissen: Drei Tage lang hauen 23 Bands richtig auf den Putz und sorgen dafür, dass den mittlerweile international angereisten Rock- und Heavy-Metal-Fans eingeheizt wird.

Neu ist die Länge: Das einst „nur“ zweitägige Festival umfasst nun drei Tage. Es beginnt schon am Donnerstagabend, 1. Juni, und dauert bis Samstagnacht, 3. Juni. Schauplatz des Drei-Tage-Festivals ist der Ohmbachsee auf der Seite des Ortes Gries. „Viele Festivalbesucher wären am liebsten schon am Mittwoch angereist“, erklärt der ortsansässige Unternehmer und Rock-Fan Nikolas Bremm, der 2019 die erste Iron-Fest-Sause ins Leben rief, damals noch am Kübelberger Sportplatz.

Stressfreie Anreise für internationale Fans

Bremm kann den Wunsch nach einer früheren Anreise gut verstehen: „Manche von ihnen reisen für das Open Air acht, neun Stunden an. Sogar aus Irland, Finnland und den USA haben Leute Tickets gekauft.“ Kürzlich habe er sogar den Ticket-Shop umbauen müssen, weil die puerto-ricanischen Fans keine Karten für das Open Air am Ohmbachsee kaufen konnten. „Für solche Leute mit einer langen Anreise ist es dann schon stressig, wenn bereits am Mittag um 14 Uhr der erste Act auf der Bühne steht.“ Um zu entzerren, treten am Abend des Anreisetags zunächst vier Bands auf, dafür an den darauffolgenden Tagen die restlichen 19.

Weiterhin gibt es beim dritten Iron Fest erweiterte Camping-Möglichkeiten rund um den See und eine neue, für Bands und Zuschauer optimierte Bühne. Nicht neu, sondern altbekannt ist dagegen die hohe Qualität und die Bekanntheit der auftretenden Gruppen. Unter den 23 Formationen aus 14 Ländern sind (neben zahlreichen nationalen Gruppen) unter anderem die aus Indien stammende Heavy-Metal-Band Kryptos und die kanadischen Ensembles Lutharo und Riot City.

Line-up spricht für sich

Bemerkenswert sind auch die Dortmunder Gruppe Angel Dust mit ihrem hochenergetischen Metal-Mix, die ähnlich loslegenden Kollegen von Artillery aus Dänemark, die Frauen-Bands Vulvarine und Cobra Spell und die kurzfristig ins Programm aufgenommene Gruppe Stormzone aus Irland als Ersatz für die Band Resistance, die ihre Europatour abgesagt hat.

Headliner sind in diesem Jahr unter anderem die episch agierende Band Atlantean Kodex, die einst in der DDR gegründete Gruppe Macbeth, die schwedischen Schwermetaller Ambush und die als Höhepunkt ganz zum Schluss auftretende britische Kultband Tygers of Pan Tang, Altmeister des so genannten granitmäßigen „New Wave of British Heavy Metal“. Einen Favoriten will Bremm nicht benennen: „Natürlich sind Tigers of Pan Tang eine tolle Sache. Aber die Qualität des gesamten Line-ups ist hervorragend und spricht für sich.“ Der genaue Ablaufplan der Auftritte ist auf der Homepage des Festivals einsehbar.

Sprungschanzen-Effekt mit audiophiler Anlage

Mittlerweile ist Bremm Teil eines vierköpfigen Profi-Teams, das zusammen mit vielen Unterstützern die Organisation und Durchführung des Festivals übernommen hat. Entsprechend professionell ist nicht nur die rein musikalische Seite des Metal-Festivals, es stimmt auch die notwendige Infrastruktur. Park- und Campingplätze, Wasch- und Frühstücksmöglichkeiten, Verkaufsstände verschiedenster Art – an alles ist auf und um das Festival-Areal unter Beteiligung zahlreicher Helfer, Vereine und Sponsoren gedacht, versichert Bremm.

„Für die Organisation gehen schon ein paar tausend Arbeitsstunden drauf“, erzählt Bremm. Besonders viel Wert lege das Organisationsteam auf die Tontechnik. „Wir haben mit sehr viel Mühe eine audiophile Anlage verbaut, die gut eingestellt ist.“ Mit dieser Anlage sei „eine Art Sprungschanzen-Effekt“ möglich: maximaler Klang für die Konzertbesucher, aber keine Dauerbeschallung für die Ortsanwohner.

Iron Fest konkurriert mit bewährten Festivals

Mit der größer gewordenen Veranstaltung seien auch die Herausforderungen gewachsen: „Allein die Kostenstruktur hat sich beispielsweise bei der Sicherheit verdoppelt.“ Zwar hätten sich die Sicherheitsauflagen gegenüber den Vorjahren nicht verändert, „allerdings versuchen wir die Anforderungen immer überzuerfüllen“. Das werde nicht nur von den Fans wahrgenommen. „Auch die Anwohner, Gemeinden und Behörden geben uns positive Rückmeldung, weil es keine Probleme mit Krawall, der Lautstärke oder Müll gibt“, berichtet Bremm. „Außerdem konkurrieren wir mit Festivals, die es bereits seit 30, 40 Jahren gibt. Das ist alles andere als einfach.“

Davon lassen sich Bremm und seine Mitorganisatoren nicht unterkriegen: „Wir sind schon stolz, dass wir ins in nur drei Jahren von der Größe verdoppeln konnten.“ Nach der Coronapause startete der Vorverkauf 2022 mit 666 Karten. „Weil die Anfrage so groß war, mussten wir damals auf rund 800 Karten aufstocken.“ In diesem Jahr stünden insgesamt 1200 Karten zur Verfügung. „Gut zweieinhalb Wochen bevor das Festival losgeht, haben wir die Ticketverkäufe aus dem Vorjahr bereits erreicht.“

Termin

Das dreitägige Iron Fest findet von Donnerstag, 1. Juni, bis zum Samstag, 3. Juni, auf dem Open Air-Festivalgelände auf der Grieser Seite des Ohmbachsees statt. Informationen zu Anfahrtswegen und Bands gibt es unter anderem auf der Festival-Homepage www.ironfest.de und der Facebook-Seite des Events. Tickets sind auf www.mplus.rocks oder an der Abendkasse erhältlich.

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