Kreis Kusel Im Frühling darf Lenz auf Relegation schielen

MEDARD. Im Herbst wollte der Trainer den Mund mal lieber noch nicht zu voll nehmen. Auch jetzt hält er den Ball noch flach. Aber: „Relegation zu spielen, das wär’ schon was“, gibt Dominik Lenz gern zu. Und das ist keineswegs vermessen: Der SV Medard mischt wenige Wochen vor Rundenende noch munter vorne mit in der A-Klasse Bad Kreuznach. Am morgigen Sonntag (15 Uhr) ist das Team bei der TSG Planig gefordert.

Im Herbst gab sich der Trainer verhalten optimistisch. Im Winter wurde er vorzeitig weiterverpflichtet, weil die SVM-Vorstandschaft so zufrieden mit der Entwicklung des neu formierten Teams war – und dies unabhängig vom Tabellenplatz, wie Medards alter und neuer, erst kurz vor Ostern erneut im Führungsamt bestätigter Vorstands-Chef Bernd Deutschler damals unterstrichen hatte. Und jetzt, Mitte April, da der Frühling Einzug gehalten hat, formuliert Lenz die Ziele neu. „Ist doch klar: Platz fünf muss es jetzt mindestens werden. Alles andere wäre eine Enttäuschung“, sagt der in Meisenheim beheimatete Lauterecker. Und wenn er so auf die Tabelle schaut, fällt Lenz stets auch der leicht vermurkste Saisonstart wieder ein. „Wenn wir da nicht einige Punkte hätten liegen lassen...“ Die aber sind nun mal weg – und doch spielt der eher sang- und klanglos aus der Bezirksliga abgerückte Absteiger in Saison eins nach dem Schnitt eine hervorragende Rolle. Sechs Runden vor Schluss hat die Truppe aus dem Sulzbachtal Platz vier der noch windschief daher kommenden Tabelle inne. Sechs Zähler Polster auf Rang sechs, zudem ein Spiel in der Hinterhand gegenüber der dort notierten SG Fürfeld lassen einen Platz unter den ersten Fünf nunmehr als realistisches Ziel erscheinen. Die junge Medarder Truppe aber ist offenbar hungrig – und will mehr. Spitzenreiter TuS Hackenheim ist praktisch durch, Verfolger Simmertal hat sechs Zähler mehr als der SVM (derzeit 47 Punkte), allerdings auch schon ein Spiel mehr. Noch eine weitere Partie voraus ist die SG Schmittweiler-Callbach/Reiffelbach-Roth, die mit drei Punkten mehr direkt vor Medard steht. Diese Konstellation verspricht Spannung bis zum Ende. Morgen kickt Lenz’ Team nach dreiwöchiger Zwangspause wieder. Erst war die Mannschaft regulär spielfrei, dann war die Begegnung beim Tabellenletzten SV Feilbingert ausgefallen. Jene Punkte hat der SVM inzwischen gutgeschrieben bekommen, wegen Nicht-Antretens der Gastgeber. Gut so. Das bewahrt vor einer weiteren englischen Woche im Saison-Endspurt. Die Aufgabe in Planig aber ist keine einfache. „Die sind auf ihrem kleinen Kunstrasenplatz ziemlich stark“, verweist Lenz auf eine gute Heimbilanz der morgigen Gastgeber. Da Planig aber auf dem ersten Abstiegsrang (13.) steht, fährt Medard als Favorit Richtung Bad Kreuznach. Ohnehin muss Zählbares her. Denn nach der folgenden Heimpartie gegen die SG Guldental kommen zwei Brocken, führt die Reise erst zum designierten Meister nach Hackenheim, ehe der derzeitige Tabellenzweite VfL Simmertal im Sulzpark aufkreuzt. Dank dieser noch ausstehenden Partie kann Medard sogar noch aus eigener Kraft zumindest ein Entscheidungsspiel um Platz zwei erzwingen. Keinerlei Sorgen plagen Dominik Lenz in personeller Hinsicht. Rechtzeitig wieder in Schuss gekommen ist Dominik Schunck. (cha)

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