Niederstaufenbach Helmut Rumpf kam durch viele Experimente zur abstrakten Malerei

Hobbymaler Helmut Rumpf mit zwei seiner abstrakten Bilder. Die Techniken dafür hat er sich überwiegend selbst beigebracht.
Hobbymaler Helmut Rumpf mit zwei seiner abstrakten Bilder. Die Techniken dafür hat er sich überwiegend selbst beigebracht.

Für Helmut Rumpf aus Niederstaufenbach bedeutete sein Abschied von der Arbeitswelt auch einen Neuanfang mit einer alten Leidenschaft: der Malerei. Vor allem abstrakte Kunstwerke haben es dem 69-Jährigen angetan. Zu Beginn weiß er bei einem Werk nicht, wie es am Ende aussieht, denn das ergibt sich erst beim Malprozess.

Dutzende Einmachgläser voller Pinsel und Spatel, dazu Tuben mit Acrylfarben in allen erdenklichen Schattierungen, Spachtel, Rakel, Mischpaletten sowie Schüsselchen und Lappen voller bunter Farbtupfer füllen den Tisch vor dem deckenhohen Fenster des Dachzimmers. An zwei der vier Wände stehen duzende großformatige Bilder, die meisten im Format 80 auf 120 Zentimeter. Zwei Staffeleien sind zum Fenster ausgerichtet, durch das die Wintersonne gelegentlich ihre Strahlen in das Dachzimmer auf die beiden Bilder wirft, deren Farben und Formen dadurch zum Leben erweckt werden.

Künstler malt schon als Jugendlicher

„Hier oben ist mein Reich, hier habe ich mir vor vier Jahren mein Atelier eingerichtet, und hierher ziehe ich mich zurück, um meiner großen Leidenschaft, der Malerei, nachzugehen“, sagt Helmut Rumpf, der Schöpfer der zahlreichen Bilder, die sich nicht nur im Atelier, sondern an vielen Wänden des Anwesens am Ortsrand von Niederstaufenbach befinden.

Vor vier Jahren ist der heute 69-Jährige in Ruhestand getreten – nach ziemlich genau 50 Jahren im Öffentlichen Dienst, zuletzt an der Spitze des Ordnungsamts der Verwaltung in Altenglan. „Kunst hat mich schon immer fasziniert. Gemalt hab’ ich schon als Kind. Als Jugendlicher habe ich mit Begeisterung großflächige Wandbilder mit Abtönfarbe aus dem Baumarkt bemalt“, berichtet Rumpf. Schon damals legte er gewisses Talent an den Tag. Das bezeugt unter anderem die Tatsache, dass er eine Wand in der damaligen Dorfwirtschaft in Niederstaufenbach bemalen durfte.

Im Ruhestand lebt alte Leidenschaft wieder auf

Während seines Berufslebens hatte Rumpf die Malerei fast völlig aufgegeben. „Da gab es andere Prioritäten. Für die Malerei brauche ich Zeit, Ruhe und einen freien Kopf, was mit meinem beruflichen Alltag nur selten vereinbar war“, sagt Rumpf.

Allerdings machte er sich gleich zu Beginn seines Ruhestandes daran, seine alte Leidenschaft wieder aufleben zu lassen, in dem er sich sein „kleines“ Atelier unterm Dach einrichtete.

Viele Experimente mit Farben und Techniken

„Anfangs habe ich viel experimentiert, sowohl was die Techniken als auch die Werkstoffe betrifft“, berichtet Rumpf. Schmunzelnd erinnert er sich an seine erste und einzige Erfahrung mit Ölfarbe zurück. „Mein Atelier hatte derart nach dem Lösungsmittel der Ölfarbe gestunken, dass ich Kopfschmerzen davon bekommen habe.“ Schließlich habe er Acrylfarbe für sich entdeckt. „Die Farbe ist wasserlöslich, geruchsneutral und lässt sich für meine Zwecke perfekt bearbeiten.“

Neben den Werkstoffen experimentierte Rumpf mit Techniken und Stilrichtungen. Einmal habe er zudem einen Malkurs bei Dietmar Hofmann in St. Julian besucht. Ansonsten sei er ein reiner Autodidakt, habe sich manches aus Büchern angeeignet, anderes aus dem Internet, das meiste aber selbst entdeckt.

Pinsel gegen Spatel und das Malmesser getauscht

Hinzu kommt bei Rumpf ein großes Talent für das gegenständliche Malen. „Egal ob Gesichter, Tiere, Gegenstände oder Landschaften, so etwas zu malen, ist mir schon immer leicht gefallen – aber künstlerisch befriedigt hat mich das gegenständliche Malen nie so richtig“, beschreibt Rumpf, warum er letztlich bei der abstrakten Malerei gelandet ist.

Blau-, Rot- und Gelbtöne dominieren die farbintensiven Werke des Niederstaufenbachers, seine bevorzugten Werkzeuge sind Rakel, Spatel und das Malmesser, außerdem trägt er bisweilen die Acrylfarben auch direkt aus der Tube in mehreren Schichten auf die Leinwand auf, die dann mit Schwung vermischt und verwischt werden. So entstehen feine Strukturen, die den Betrachter regelrecht an das Bild fesseln.

„Für mich ist ein Bild erst dann fertig, wenn ich es als Betrachter nicht mehr verändern möchte. Dabei gehe ich in der Regel nicht mit einem vorgefertigten Konzept an die Leinwand. Die meisten Bilder entstehen aus sich selbst heraus während des Malprozesses“, beschreibt Rumpf seine Arbeitstechniken.

Bislang hat der Maler seine Werke noch nicht öffentlich ausgestellt, was sich aber in Zukunft ändern soll. „Ich denke derzeit über einen passenden Rahmen nach, wie ich meine Bilder ansprechend präsentieren kann“, sagt er. Bis es soweit ist, kann man sich auf seiner Internetseite unter www.kunst-rumpf.de. im wahrsten Wortsinn ein Bild von den Werken des Niedersraufenbacher Malers machen.

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