Kreis Kusel FUSSBALL: Neuer SVM-Coach führt sich mit Sieg ein

Medard. Es ist ungewöhnlich, dass ein abstiegsbedrohter Fußballklub seinen Trainer ausgerechnet kurz nach dem ersten Sieg seit Monaten beurlaubt. So geschehen beim Bezirksligisten SV Medard, der unmittelbar vor dem Heimspiel gegen die SG Alsenztal (2:1) Benedikt Bernd durch Dominik Schunck ersetzte.

Zum Verhängnis wurde Bernd neben der Gegentorflut offensichtlich auch die Replik auf einen Einwand von Vereinschef Bernd Deutschler. Dieser hatte vor dem Kellerduell mit dem FC Hohl Idar-Oberstein (5:0) in der RHEINPFALZ moniert, dass die Mannschaft „zwei Jahre lang nahezu ausschließlich offensiv trainiert und die Abwehrarbeit vernachlässigt“ habe. Daraufhin entgegnete Bernd, das sei „die Aussage des Vereinschefs, der nie ein Training gesehen hat“. Für Deutschler war dies laut eigener Aussage nur der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte. „Entscheidend war der Auftritt gegen Hohl Idar-Oberstein, das war niedrigstes C-Klassen-Niveau“, schimpft er trotz des Erfolgs. Er habe keine Möglichkeit gesehen, mit solchen Leistungen den Abstieg zu verhindern. Zudem habe Bernd das Team seiner Meinung nach nicht mehr erreicht. „Ich muss mir vorwerfen, dass wir nicht schon in der Winterpause den Cut gemacht haben“, sagt Deutschler. Schon im Oktober habe er auf die Defensivprobleme hingewiesen. Geändert habe sich nichts. Am Samstag kam die Trennung. „Wir haben den letzten Strohhalm ergriffen“, betont der SVM-Chef. Bis Saisonende wird der bisherige Spielertrainer der zweiten Mannschaft, Dominik Schunck (33), das Team verantwortlich führen. In der neuen Spielzeit wird Schunck zusammen mit Kai Deutschler und Dominik Lenz die sportlichen Geschicke beim SVM lenken (wir berichteten). Benedikt Bernd war gestern für einer Stellungsnahme nicht zu erreichen. Die Veränderung auf dem Trainerstuhl zeigte indes Wirkung. „Unsere Mannschaft spielte völlig befreit und hätte gegen die SG Alsenztal deutlich höher als mit 2:1 gewinnen können“, freut sich Deutschler nach dem zweiten Sieg in Folge. „Wenn wir jetzt in 14 Tagen auch noch das Auswärtsspiel bei der SG Guldental gewinnen, schaffen wir noch den Klassenverbleib.“ (meg/Archivfoto: Emonts-Gast)

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