Dennweiler-Frohnbach Fotoausstellung im Wadenauer Hof: Von Hochzeiten bis zur Damen-Handballmannschaft

Die Besucher der Ausstellung im Wadenauer Hof konnten rätseln, ob sie die Abgebildeten kennen oder vielleicht auch selbst auf de
Die Besucher der Ausstellung im Wadenauer Hof konnten rätseln, ob sie die Abgebildeten kennen oder vielleicht auch selbst auf den Fotos zu sehen sind.

Eine spannende Zeitreise in Bildern bietet eine neue Fotoausstellung in Dennweiler-Frohnbach. Am Sonntag wurde die Schau mit fast 200 Bildern anlässlich des 750. Dorfjubiläums im Wadenauer Hof eröffnet.

Fein säuberlich mit Wäscheklammern hat Organisator und Ratsmitglied Willi Fauß die Fotos an Leinen aufgehängt – die letzten gerade noch rechtzeitig kurz vor der Ausstellungseröffnung. Zu sehen sind 180 Bilder im Format 13 mal 19 Zentimeter, sortiert in unterschiedliche Themenbereiche.

Die Auswahl spiegelt vor allem die jüngere Geschichte des inzwischen 752 Jahre alten Dorfes wider – die Jubiläumsfeierlichkeiten wurden wegen der Corona-Pandemie verschoben. Schließlich gibt es die Fotografie noch nicht so lange. Aus der frühen Zeit, etwa um 1900, stammen historische Hochzeitsbilder, als die Damen noch in Schwarz vor den Traualtar traten. Neben Hochzeitsbildern sind auch zahlreiche Abbildungen von Schulklassen oder Konfirmandengruppen zu sehen, auf der sich der ein oder andere aus dem Dorf wiedererkennen darf.

Kinderschar im Käfer

Da ist zum Beispiel die Fotografie eines Pfarrers, der im Ort weniger gute Erinnerung weckt. Er habe einmal Massen an Klopapier in der Kirche gehortet, wird über den Gottesmann kolportiert. Ortsbürgermeister Lothar Helfenstein ist als kleiner Schulbub abgebildet, und sein Vorgänger Alfred Blaß findet sich inmitten einer Kinderschar, die Lehrer „Eckel“ aus Oberalben einst im eigenen Käfer „verstaute“.

Eindrückliche Szenen vom Umbau des Wadenauer Hofes, reizvolle Landschafts- und Dorfansichten – mal mit blühendem Raps, mal mit Schafherde –, Fotos von Vereinsaktivitäten und Festen sowie Bilder von Pfingstquack und Kerwe hat Fauß zusammen mit dem Festausschuss für die Schau ausgewählt. Charakteristische Bauernhäuser, eines sogar noch mit Reet gedeckt, sowie Szenen aus der Landwirtschaft nehmen breiteren Raum ein. Bei letzterem spielen Esel und Ochs freilich die Hauptrolle. Ausgestellt ist auch ein Plakat des Europäischen Bauernmarktes 1998, bei dem die Tombola als Hauptpreis „ein Lamm“ versprach. Zweite und dritte Preise waren damals „ein Ferkel“ und „eine Gans“.

„Ach Gott, ihr Leit“

Neben vielen Gruppenbildern, die den einen Rätsel angesichts der abgebildeten Personen aufgeben, und die anderen zu Ausrufen wie „Ach Gott, ihr Leit!“ hinreißen, sind zahlreiche Porträts zu sehen. Abgebildet ist auch eine Damen-Handballmannschaft des Sportvereins Oberalben aus den 1940er Jahren.

Insgesamt seien nach einem Aufruf etwa 1250 Bilder bei ihm eingegangen, schildert Organisator Willi Fauß. Die Aufnahmen habe er gescannt und nach Themen sortiert, eine monatelange Arbeit. Doch reicht ihm das noch nicht! „Da die meisten Bilder von knapp zehn Familien kamen, wäre es schön, wenn noch weitere Häuser etwas beisteuern könnten“, wünscht er sich. Es gebe sicher noch mehr fotografische Funde in Schubladen oder auf Dachböden, meint Fauß, der die Ausstellung gerne noch erweitern möchte.

Aus den digitalisierten Daten hat Dieter Leonhard ein Fotobuch sowie ein etwas schmaleres Bilderheft gestaltet. Das Buch ist für 39 Euro bei der Gemeinde erhältlich. Das Heft kostet 19 Euro.

Info

Die Fotoausstellung ist bis zum 25. August jeweils dienstags und freitagabends von 18 bis 21 Uhr geöffnet.

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